Montevideo. Das südamerikanische Wirtschaftsbündnis Mercosur feiert am heutigen Samstag sein 20-jähriges Bestehen. Auch wenn die Zollunion noch weit von dem Ziel eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes entfernt ist, halten die Protagonisten an diesem Ziel fest. Der Mercosur (Akronym für "Gemeinsamer Markt des Südens") war am 26. März 1991 von den damaligen Präsidenten Argentiniens, Brasiliens, Paraguays sowie Uruguays ins Leben gerufen worden. Vorbild war die damals entstehende Europäische Union.
Zum Jahrestag erklärte die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff, dass der Mercosur für ihr Land nach wie vor eine Priorität habe. Es gelte, die Zollunion zu stärken und die Integration der südamerikanischen Staaten voranzutreiben, zitiert [1] der spanischsprachige Dienst der französischen Nachrichtenagentur AFP die Staatschefin.
Auch das uruguayische Kanzleramt zeigte sich von einem mittelfristigen Erfolg des Bündnisses überzeugt. Im Jahr der Gründung habe der Handel zwischen den Mitgliedsstaaten umgerechnet ein Volumen von 4,5 Milliarden US-Dollar erreicht. Heute seien es 45 Milliarden US-Dollar.
Der Mercorsur [2] besteht bis heute aus den vier Gründungsstaaten. 2006 trat Venezuela bei, die formelle Aufnahme wird jedoch nach wie vor von einer rechtsgerichteten Parlamentsmehrheit in Paraguay blockiert. Assoziierte Mitglieder sind Chile, Bolivien, Peru, Kolumbien und Ecuador.