Caracas. Venezuela und Belarus weiten ihre wirtschaftliche Kooperation aus. Dies beschlossen am vergangenen Freitag der venezolanische Staatschef Hugo Chávez und Viktor Sheiman, der belarussische Vertreter und Assistent des Präsidenten des Landes, Alexander Lukaschenko. Sie vereinbarten unter anderem Projekte im Bereich Infrastruktur, Landwirtschaft, Industrie, Medizin und der Erdölproduktion.
Die Pläne sehen vor, die Förderung von Erdöl im Orinoco-Becken durch ein staatliches venezolanisch-belarussisches Unternehmen auszuweiten. In Guatire östlich der Hauptstadt Caracas soll eine Fabrik für Baumaterialien entstehen. Im Energiebereich ist der Ausbau der Gasversorgung durch Leitungen geplant. Zwar ist Venezuela neben Erdöl auch reich an Erdgas, die meisten Haushalte sind jedoch noch auf die Versorgung durch Gasflaschen angewiesen. Ein Modellprojekt in Caracas soll diesen Zustand zu ändern beginnen. Auch im medizinischen Bereich sehen die Vereinbarungen eine Kooperation vor. So soll ein Technologietransfer für die Behandlung von Krebserkrankungen, insbesondere Hautkrebs, stattfinden. Darüber hinaus wird Belarus im Rahmen des Wohnungsbauprogramms Gran Misión Vivienda insgesamt 20.000 Wohneinheiten in Venezuela errichten.
Venezuela und Belarus vertiefen damit ein weiteres mal ihre wirtschaftliche Kooperation. Nach offiziellen Angaben könnte der Austausch zwischen den beiden Ländern in diesem Jahr zwei Milliarden US-Dollar erreichen.