Caracas. Die Nationalversammlung Venezuelas hat am Sonntag in einer außerordentlichen Sitzung dem Präsidenten des Landes, Hugo Chávez, die Erlaubnis erteilt, für einen weiteren medizinischen Eingriff nach Kuba zu reisen. Das Ergebnis der Abstimmung war einhellig, auch die Opposition stimmte geschlossen zu. Die venezolanische Verfassung schreibt für eine längere Abwesenheit des Präsidenten die Zustimmung des Parlamentes vor.
Parlamentspräsident und erster Vizepräsident der regierenden PSUV, Diosdado Cabello, würdigte [2] das Abstimmungsverhalten der Opposition als eine erfreuliche Geste. Diese verband ihr Votum mit der Aufforderung an Chávez, seine gesundheitliche Verfassung vor dem Land transparent zu machen.
In der Nacht zuvor hatte Präsident Chávez in einer Cadena Nacional, einer Ausstrahlung über alle Fernsehsender des Landes, die Öffentlichkeit über sein erneut aufgetretenes Krebsleiden informiert. Der entsprechende medizinische Befund erfolgte in Kuba anlässlich einer Nachbehandlung der vorangegangenen Operationen, Chemotherapien und Bestrahlungen.
Am 10. Januar 2013 ist die Vereidigung von Chávez für eine weitere Amtszeit von sechs Jahren vorgesehen. Bei den Präsidentschaftswahlen am 7. Oktober war er von einer deutlichen Mehrheit wiedergewählt worden.
Auf internationaler Ebene übermittelten unter anderen die Regierung Mexikos [3] sowie Vertreter der kolumbianischen Rebellenorganisation FARC [4] in Havanna ihre Wünsche für eine erfolgreiche Operation und eine baldige und vollständige Genesung des venezolanischen Präsidenten.