Die Perspektive der lateinamerikanischen Linken, besonders die zapatistische Autonomie im südmexikanischen Chiapas und die bolivarianische Revolution in Venezuela, sind Gegenstand heftiger Kontroversen. Der Politikwissenschaftler und Journalist Helge Buttkereit (Karby, Schleswig-Holstein) hat mit seinem im Pahl-Rugenstein-Verlag erschienenen Buch "Utopische Realpolitik - Die Neue Linke in Lateinamerika" gleich in zweifacher Hinsicht Neuland betreten.
Er hat die Entwicklungen in Bolivien, Venezuela, Ecuador und die zapatistische Bewegung in Südmexiko analysiert und bei allen historischen und politischen Unterschieden die Gemeinsamkeiten herausgestellt und er stellt sich die Frage, welche Lehren die Bewegungen hierzulande aus den Entwicklungen in Lateinamerika ziehen können.
Am Roten Abend wird Buttkereit seine Thesen zur Diskussion stellen. Dabei wird es auch um die Frage gehen, ob angesichts der unterschiedlichen politischen und ökonomischen Situation eine Diskussion über die Übertragbarkeit möglich und wünschenswert ist. Mit dem zu beobachtenden Rechtsruck in einigen Staaten und dem damit möglichen Ende der Linksverschiebung in Lateinamerika werden wir uns auf der Veranstaltung ebenso auseinandersetzen, wie mit den Fragen, ob die lateiamerikanische Neue Linke insbesondere in Venezuela und Bolivien bislang mehr zustande gebracht hat als eine soziale Variante des Kapitalismus und ob der eingeleitete Prozess eine sozialistische Zukunft haben kann.