In Bolivien regiert seit 2006 die Partei MAS, welche aus indianischen Bewegungen und Gewerkschaften hervorgegangen ist. Der indigene Präsident Boliviens, Evo Morales, verkündete die Ziele der Re-Verstaatlichung bolivianischer Bodenschätze und wichtiger Industriezweige, einer gerechteren Landverteilung... sowie einer neuen Staatsverfassung. Die neue Verfassung sollte die rechtliche und kulturelle Anerkennung der indianischen Bevölkerungsmehrheit garantieren.
Bei der Umsetzung dieser Ziele stand Bolivien mehrfach am Rande von Bürgerkrieg und regionaler Abspaltung. Die indianischen Bewegungen weisen in Bolivien einen sehr hohen Organisierungsgrad auf und unterstützten die Regierungsziele.
Die Referentin Frau Beatrice Bautista, 41 Jahre, gehört zur Volksgruppe der Aymara in Bolivien. Sie lebt in der indianischen Großstadt El Alto und ist im Mai zu Gast in Halle (Saale).
Frau Bautista wird einen Überblick über die wichtigsten Fortschritte und Rückschläge geben und darstellen, wie die indianischen Basisgruppen die Entwicklungen beurteilen. Wie steht es mit der Durchsetzung indigener Rechte (also der UreinwohnerInnen). Wie gestaltet sich der Alltag der Menschen in Stadt und Land? Fließen indianisches Wissen, Geschichte und Werte nun in Bildung, Kultur und Wirtschaft des Landes spürbar ein? Wie wird die Auseinandersetzung um Tradition und Moderne geführt?
Frau Bautista wird ihren Vortrag auf Spanisch halten, Im Anschluss sind Gespräch und Diskussion mit der Referentin möglich. Für Übersetzungen ist gesorgt. Außerdem wird ein Kurzfilm zum bolivianisch-deutschen Bildungs-Netzwerk Qhana Pukara (auf Spanisch) gezeigt.
Die Veranstaltung wird gefördert durch die Stiftung Nord-Süd-Brücken e.V. und wurde gemeinsam vom Bolivianisch-Deutschen Bildungsnetzwerk "Qhana Pukara" und dem Verein Solidaridad e.V. Halle (Saale) organisiert.