Im Mittelpunkt des Gesprächs mit Andrés Antillano wird die Diskussion stehen, inwieweit Initiativen aus der Bevölkerung aktiv Einfluss auf den politischen Transformationsprozess des Landes haben (Protagonismus), oder die bisher ausgeschlossen Bevölkerungsteile passives Objekt offiziellen Handelns bleiben (Assistenzialismus). Anhand der beiden Fallbeispiele städtische Wohnungs- und Sicherheitspolitik wird Andrés Antillano die Organisationsansätze der Bevölkerung in den Armenvierteln von Caracas vorstellen, die aktuellen politischen Entwicklungen beschreiben und Fragestellungen für weitergehende Untersuchungen erläutern.
Andrés Antillano ist seit 1990 in den Basisbewegungen in den Armenvierteln von Caracas aktiv. In den 1990er Jahren beteiligte er sich an ersten unabhängigen Organisationsansätzen wie der Asamblea de los Barrios und an den Kämpfen zur Verbesserung der Infrastruktur in seinem Bezirk La Vega. Zu Beginn der 2000er Jahre war er maßgeblich an der Gründung der CTU (Comités de Tierra Urbana) beteiligt, die eine Umverteilung des Grund und Bodens zugunsten der Bewohner von informellen Siedlungen begannen. In den vergangenen Jahren beschäftigt er sich intensiv mit der Entwicklung einer alternativen und partizipativen Sicherheitspolitik in den Barrios, sowie gegenwärtig mit der Entwicklung eines sozialen Wohnungsbaus in Venezuela.
Andrés unterrichtet an der Universidad Central de Venezuela, er forscht und publiziert zu den oben genannten Themen. Im Rahmen von SELVIP (Secretaria Latinoamericana de Vivienda Popular) unterstützt er den Austausch von Erfahrungen mit städtischen Kämpfen und sozialer Stadtentwicklung in Lateinamerika.
Die Veranstaltung wird ins Deutsche übersetzt.