Das Militär putschte 2009 gegen den Präsidenten von Honduras und beendete damit eine Politik sozialer Reformen zu Gunsten von Arbeiterinnen und armen Bauern. Seit dem häufen sich politische Morde an Aktivistinnen und Journalisten. Anfangs wurde das Militärregime international geächtet, nach einer Neuwahl hat die EU jedoch inzwischen ein Freihandelsabkommen mit Honduras vereinbart und finanziert einen Teil der dortigen Polizei.
Aus Kreisen der FDP wurde schon der Putsch selbst als legitime wenn auch ungeschickte Verfassungsschutzmaßnahme bezeichnet. Der entführte Präsident hatte eine Abstimmung über die Ausarbeitung einer neuen Verfassung gegen den Widerstand von Gerichten und Militär durchgesetzt; mit dem Putsch war das für diesen Tag anstehende Referendum verhindert. Dass es um mehr geht als die Unantastbarkeit der Verfassung, lassen die inzwischen erfolgte Rücknahme der Landreform sowie die Privatisierung von Flüssen und die Vergabe zahlreicher Bergbaukonzessionen erkennen.