Die mit dem Mega-Staudammprojekt Belo Monte verbundene Abholzung und Überflutung von einzigartigem Regenwald am Fluss Xingu im Bundesstaat Pará wirkt sich gravierend auf die Menschen sowie die örtliche und globale Umwelt aus. Deshalb wird dem seit langem geplanten Projekt, von dem auch europäische, deutsche und Münchner Unternehmen wie Münchner Rück, Siemens und Allianz Profit erwarten, mit heftigen Protesten begegnet.
Ein profilierter Verteidiger der Rechte der betroffenen Bevölkerung ist Bundesstaatsanwalt Felício Pontes von Pará. Mehr als ein Dutzend Verfahren gegen das Megaprojekt hat er angestrengt – seine Gegner schlagen zurück. Felicio Pontes ist an diesem Abend unser Gast und berichtet darüber. (Portugiesisch mit Übersetzung)
Felício Pontes ist Bundesstaatsanwalt beim Ministério Público Federal do Pará (Bundesstaatsanwaltschaft in Pará). Pontes wurde in Brasilien wegen seines anhaltenden Engagements für die Respektierung und Wahrung der Rechte der vom Staudammbau Belo Monte betroffenen Menschen überregional bekannt. In mehr als einem Dutzend von ihm angestrengten Gerichtsklagen gegen das Kraftwerk am Xingu-Fluss hat er versucht, die den Betroffenen von der brasilianischen Verfassung verbrieften Rechte geltend zu machen. Damit hat Felício Pontes sich auch in Brasília nicht nur Freunde gemacht. Die brasilianische Bundesanwaltschaft AGU warf ihm 2012 die Aufwiegelung Indigener des Xicrim-Volkes vor, leitete ein Disziplinarverfahren gegen ihn ein und wollte ihm die Zuständigkeit für das Projekt entziehen. Insgesamt hat die Bundesanwaltschaft AGU bisher vier Klagen gegen den Bundesstaatsanwalt Pontes wegen des auch unter Rechtsexperten heftig umstrittenen Projekts Belo Monte eingereicht.
Eingangs zeigen wir einen Ausschnitt aus dem Dokumentarfilm von Martin Kessler "Count-Down am Xingu II" über den Kampf gegen Belo Monte.