Packender Dokumentarfilm über ein komplexes Thema: Privatisierungsfolgen anhand vier persönlicher Schicksale
In seinem episodischen Dokumentarfilm beschreibt Florian Opitz die Folgen der Privatisierung öffentlicher Dienste, die Menschen weltweit – oft von internationalen Institutionen wie der Weltbank oder dem Internationalen Währungsfonds – aufgezwungen wird.
Für Minda in Manila, Bongani in Soweto und Simon in Brighton ist es die traurige und oft lebensbedrohliche Realität, mit der sie sich Tag für Tag herumschlagen müssen. Der Sieg der Bürger der bolivianischen Stadt Cochabambas gegen einen US-Konzern, der die Wasserversorgung der Stadt unter seine Kontrolle bringen wollte, gibt dem Film schließlich eine hoffnungsvolle Note.
Doch auch "die andere Seite" kommt zu Wort. Diejenigen, die Privatisierungen für die Lösung aller wirtschaftlichen Probleme halten. In ineinander verwobenen Erzählsträngen bringt der Film dem Zuschauer das abstrakte Phänomen „Privatisierung“ über einfühlsame Portraits von Menschen aus verschiedenen Kontinenten nahe.
Deutschland 2006 • Regie und Drehbuch: Florian Opitz • Kamera: Andy Lehmann • Musik: Pluramon • ab 6 J. • dF • 94'
Mit einem Input von Niko Köbbe (Jugendbildungsreferent, DGB Jugend Münsterland)
Lateinamerika im Umbruch:
Selbstermächtigung und Unabhängigkeit?
Filmreihe Juli – Oktober 2013
29. Juli: The Take – Die Übernahme
26. August: Der große Ausverkauf
30. September: The Revolution Will Not Be Televised
28. Oktober: South of the Border
Warum diese Filmreihe?
Partizipation, Demokratie und Alternativen zum Kapitalismus stehen wieder im Zentrum zahlreicher Debatten und politischer Bewegungen. Vielen Befreiungs- und Demokratiebewegungen, vor allem in Lateinamerika, ist gemeinsam, dass das klassische System der politischen Repräsentation sowie die kapitalistische Wirtschaftsweise abgelehnt werden. Gleichzeitig haben einige dieser Bewegungen zu Regierungen geführt, die mit Neoliberalismus und Neokolonialismus gebrochen und Reformen für mehr soziale Gleichheit und demokratische Beteiligung eingeleitet haben.
Wie sind diese Bewegungen zustande gekommen? Welche Kämpfe um politische, kulturelle und wirtschaftliche Macht wurden geführt? Welche Alternativen zur Profitlogik ausprobiert? Und welche Konsequenzen hat all das für die politischen Bewegungen in Deutschland und Europa? Mit der Auswahl der vier Filme möchten wir einige dieser Themenfelder näher beleuchten und der postulierten Alternativlosigkeit des Kapitalismus die Praxis gelebter Selbstermächtigung entgegensetzen: "Eine andere Welt ist möglich!"