Die Strafprozesse in Argentinien und ihre Effekte auf die Gesellschaft

Berlin: Die Argentinische Militärdiktatur und die Frage nach Menschenrechtsverletzungen. Ein Vortrag von Rosario Figari Layús, Universität Konstanz

Seitdem in Argentinien frühere Amnestiegesetze vom Obersten Gerichtshof im Juni 2005 für nichtig erklärt wurden, sind mehrere Angehörige der Sicherheitskräfte wegen Menschenrechtsverletzungen vor Gericht gestellt worden. Rosario Figari Layús setzt sich mit den aktuellen Prozessen um die Strafverfolgung und Aufarbeitung der Diktatur in Argentinien auseinander. Ihr Interesse bezieht sich dabei auf die Auswirkungen solcher Prozesse auf die Gesellschaft.

Strafverfolgungen werden als die rechtsstaatliche Maßnahme angesehen um Grausamkeiten offenzulegen, Täter gerecht zu bestrafen und Menschenrechtsverletzungen vorzubeugen. Sie dienen innerhalb der Aufarbeitung und Entschädigung als Hauptinstrument um Opfern rückwirkend gerecht zu werden. Auch wenn diese Prozesse auf nationaler sowie internationaler Ebene große Relevanz erlangt haben, sind sie auch kritisch zu hinterfragen. Welche Rolle und gesellschaftliche Auswirkungen haben strafrechtliche Prozesse bei der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit? Welche Erwartungen werden mit den strafrechtlichen Prozessen verbunden? Welche Effekte für die Opfer, die Täter und die Gesellschaft haben diese Prozesse zur Folge?

Rosario Figari Layús arbeitet im Forschungsprojekt "Narrative des Terrors und Verschwindens" zu den Auswirkungen des Staatsterrorismus auf die argentinische Kultur und Gesellschaft. Das Projekt hat seinen Sitz an der Konstanz Universität und wird vom Europäischen Forschungsrat (ERC) finanziert.

Vor der Veranstaltung um 18:00 Uhr wird der Dokumentarfilm Un claro día de Justicia von Ana Cacopardo und Ingrid Jaschek gezeigt (2006, Orig. spanisch, 48 min.)

Termindaten
Datum: 23.09.2013, 19:00 - 19.04.2024, 19:25
Stadt: Berlin
Veranstaltungsart: Vortrag und Diskussion
Veranstaltungsort: FDCL – Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V,Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin (Im Mehringhof, Aufgang III, U-6/7 Mehringdamm)
Veranstalter: Lateinamerika Nachrichten in Kooperation mit dem FDCL