Bei der Fußballweltmeisterschaft der Männer 2014 handelt es sich um die teuerste WM aller Zeiten. Finanziert werden die notwendigen Infrastrukturprojekte aus öffentlichen Geldern, die Kosten trägt die Allgemeinheit. Die größten Nutznießer der Veranstaltung sind bisher der Internationale Fußballverband FIFA und große Bauunternehmen dank Steuerbefreiungen bzw. -erleichterungen. Einen Monat vor der WM sorgt das Megaevent deshalb nicht nur für Euphorie unter den Brasilianern, sondern auch für heftige Spannungen im Land. Die sozialen Proteste der letzten Monate richten sich nicht nur gegen diese immensen Ausgaben. Auch die sozialen Auswirkungen der Eingriffe in städtische Strukturen im Namen der Großereignisse werden kritisiert. Statt einer partizipativen, demokratischen Stadtentwicklungspolitik setzt sich hier das Modell einer Stadt als Wirtschaftsunternehmen durch.
In der Abendveranstaltung diskutieren die Referent/innen das "Vermächtnis" der WM 2014 und die Erwartungen der Brasilianer/innen an das Sportereignis. Sie beleuchten Veränderungen und Eingriffe in Rio de Janeiro, die durch die sportlichen Großveranstaltungen legitimiert werden.
Mit:
- Dawid Bartelt, Leiter des Brasilienbüros der Heinrich-Böll-Stiftung, Brasilien
- Julianna Malerba, Federação de Órgãos para Assistência Social e Educacional FASE, Brasilien
Moderation: Bernd Pickert, die tageszeitung taz