Die mexikanische Bevölkerung rechnet mit dem Staat ab

Berlin: Vortrag und Diskussion zum Tribunal Permanente de los Pueblos - TPP (Ständiges Völker-Tribunal), Mexiko

Referent_innen: Adriana Martínez Rodríguez und Octavio Rosas Landa Ramos

Drei Jahre lang tagt in Mexiko das Tribunal Permanente de los Pueblos -TPP (Ständige Völker Tribunal, Oktober 2011 - November 2014), mit dem Ziel, die verheerenden Auswirkungen der zahlreiche Freihandelsabkommen sichtbar zu machen. Von Anfang an haben sich zahlreiche Personen aus Dörfern, Stadtteilen sowie Mitglieder von mehr als 500 sozialen und zivilen Organisationen in der Organisation und Durchführung von öffentliche Anhörungen eingebracht und von ihren Erfahrungen berichtet.

Das TPP hat zur Aufgabe, sowohl die politischen und sozioökonomischen Folgen als auch die damit einhergehenden Gewaltstrukturen und Menschenrechtsverletzungen juristisch und ethisch zu evaluieren. Außerdem haben die Teilnehmer_innen das TPP gebeten die Erosion aller politischer und juristischer Institutionen zu analysieren. Hintergrund hierfür sind die problematischen Beziehungen staatlicher Institutionen zu und die Aktivitäten internationale Unternehmen auf mexikanischem Territorium.

Der thematische Rahmen des Tribunals umfasst die Bereiche Freihandel, Gewalt, Straflosigkeit und Völkerrechte. Die unterschiedlichen
Tribunale holen Informationen ein, analysieren diese und und bilden sich ein Urteil. Insgesamt gibt es sieben Anhörungen zu den Themen:

  • Schmutziger Krieg als Gewalt, Straflosigkeit und Mangel an Zugang zur Gerechtigkeit
  • Migration, Obdach und erzwungenes Auswandern
  • Frauenmorde und Geschlechtergewalt
  • Gewalt gegen ArbeiterInnen
  • Gewalt gegen den Mais, die Ernährungssouveränität und die Autonomie
  • Gewalt gegen die Umwelt und Desinformation, Zensur und Gewalt gegen Kommunikator_innen

Die Referent_innen berichten von ihrer Arbeit im und mit dem TPP.

Adriana Martínez Rodríguez ist Wirtschaftsprofessorin an der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM), Mitglied der "Nationalen Versammlung der von Umweltschäden Betroffenen" (Asamblea Nacional de Afectados Ambientales - ANAA, México) und der Zivilgesellschaftlichen Plattform des Ständigen Tribunals der Völker - Kapitel Mexiko (Tribunal Permanente de los Pueblos TPP – Capítulo México).

Octavio Rosas Landa Ramos ist Professor für Wirtschaftspolitik an der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM) und Mitglied der „Nationalen Versammlung der von Umweltschäden Betroffenen" (Asamblea Nacional de Afectados Ambientales - ANAA, México).

Die Rundreise wird vom Oeku-Büro München (Oekumenisches Buero fuer Frieden und Gerechtigkeit e.V.) organisiert, in Berlin unterstützt vom FDCL e.V. und von Brot für die Welt und Kath-Fonds unterstützt.

Termindaten
Datum: 03.06.2014, 20:00 - 25.04.2024, 21:07
Stadt: Berlin
Veranstaltungsart: Vortrag und Diskussion
Veranstaltungsort: Veranstaltungsraum im FDCL, Mehringhof, 3. Aufgang, 5. Stock, Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin
Veranstalter: Oekumenisches Buero fuer Frieden und Gerechtigkeit e.V., in Berlin: FDCL e.V. und Brot für die Welt