Guatemala: Die Geschichte endet nicht

Nürnberg: Aufklärung der Vergangenheit, Macht und Menschenrechte in Guatemala - Hintergrundgespräch

Ein historisches Urteil: Guatemalas ehemaliger Diktator wird im eigenen Land für Völkermord verurteilt. Der Schuldspruch war ein hart erkämpfter Erfolg der guatemaltekischen Zivilgesellschaft, mutiger Zeugen und Menschenrechtsaktivistinnen, engagierter Richter und Anwältinnen, wie auch internationaler Institutionen und Menschenrechtsnetzwerke. Doch er sollte nicht von langer Dauer sein. Unter fadenscheiniger Begründung wurde die Verurteilung bereits nach zehn Tagen annulliert. Obwohl unklar bleibt, ob und unter welchen Umständen er fortgeführt wird, behält der Prozess für die Opfer eine wichtige Bedeutung bei. Sie haben ihr Schweigen gebrochen, ihre Geschichten wurden gehört und anerkannt.

Michael Mörth ist Anwalt und Menschenrechtsverteidiger des guatemaltekischen Bufete Jurídico de Derechos Humanos und vertritt im Völkermordprozess die Opfer der Diktatur in der Nebenklage. Er berichtet über sein Engagement zur Aufklärung der Verbrechen der Diktatur, über aktuelle Erfolge und Widerstände im Kampf gegen die Straflosigkeit und über die Bedeutung dieser Arbeit für Frieden und Demokratie in Guatemala.

Dieter Müller ist Projektkoordinator Mittelamerika bei medico international und seit über 30 Jahren solidarisch mit der Region verbunden. medico international unterstützt in Guatemala unter anderem Projekte zur psychosozialen Betreuung der Opfer und zur Aufarbeitung der Verbrechen der Diktatur.

Moderation: Dr. Michael Krennerich ist Privatdozent am Lehrstuhl für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik der Universität Erlangen-Nürnberg und zugleich Vorsitzender des Nürnberger Menschenrechtszentrums.

Termindaten
Datum: 08.09.2014, 19:30
Stadt: Nürnberg
Veranstaltungsart: Informationsveranstaltung
Veranstaltungsort: Künstlerhaus, Königstraße 93, Weißer Saal, Nürnberg
Veranstalter: medico international in Kooperation mit dem Nürnberger Menschenrechtszentrum