Konfliktrohstoffe aus Kolumbien

Berlin: Bergbau in Kolumbien, der bewaffnete Konflikt und die EU-Pläne für eine Richtlinie zum Import von Konfliktrohstoffen

Seit Jahrzehnten währt der bewaffnete Konflikt in Kolumbien. Inzwischen trägt auch der illegale Goldabbau zur Finanzierung illegaler bewaffneter Gruppen bei und bewegt mutmaßlich bereits mehr Geld als der Drogenhandel. Nahezu 80 Prozent des Goldes aus Kolumbien soll aus illegalen Minen stammen.

Die EU plant, den Import von einigen Rohstoffen stärker zu kontrollieren, um zu verhin­dern, dass diese andernorts zur Finanzierung blutiger Konflikte beitragen. Bisher wird die Regulierung von vier Konfliktmineralien – Gold, Zinn, Tantal und Wolfram – an­gestrebt. Während eine existierende Reglung in den USA sich ausschließlich auf die DR Kongo konzentriert, will die EU auch weitere Länder berücksichtigen.

In Kolumbien finden derzeit Friedensverhandlungen zwischen Regierung und der größten Guerilla-Gruppe der FARC statt. Nicht nur die FARC, sondern auch neo-paramili­tärische Gruppen verdienen am illegalen Goldabbau. Die lokale Bevölkerung ist von Umweltverschmutzung und der Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen betroffen, staat­liche Stellen reagieren oft gar nicht oder unzulänglich.

Michael Reckordt wird den Stand der EU-Pläne zur Regulierung von Konfliktmineralien vorstellen. Julio Fierro wird auf das Verhältnis von Konfliktmineralien und dem bewaffne­ten Konflikt in Kolumbien eingehen. Gemeinsam werden sie darüber sprechen, welche Auswirkungen die geplante EU-Regulierung für Kolumbien haben kann.

Julio Fierro, Geologe/ Berater Kolumbien. Berater für u.a. kolumbianisches Umweltministerium und Rechnungshof, Indigene Gruppen, Kleinbäuer_innen, NRO. Er lehrt er an der Universidad Nacional.

Michael Reckordt, Powershift / AK Rohstoffe. koordiniert den Arbeitskreis Rohstoffe und damit die Lobbyaktivitäten deutscher Organisationen zum Thema Rohstoffe.

Moderation: Alexandra Huck, kolko e.V. Koordinatorin

Termindaten
Datum: 16.09.2015, 19:00 - 24.04.2024, 05:00
Stadt: Berlin
Veranstaltungsart: Vortrag und Diskussion
Veranstaltungsort: Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin
Veranstalter: AG Bergbau und Menschenrechte in Kolumbien, Kolko e.V., FDCL e.V.