Wie unser Energiehunger ein gutes Leben in Kolumbien verhindert

Vom Kohlebergbau Betroffene aus Kolumbien berichten

Das Unternehmen "El Cerrejón" betreibt im Nordosten Kolumbiens im Bundesstaat Guajira eine der größten Steinkohleminen Lateinamerikas. Die Folgen des Kohleabbaus für die Bewohner*innen der Region und die Umwelt sind verheerend: Ganze Dorfgemeinschaften werden umgesiedelt und ihrer Lebens- und Wassergrundlagen beraubt, riesige Landstriche verwüstet. Die Situation in der Guajira steht stellvertretend für unzählige sozial-ökologische Konflikte, die das kolumbianische Wirtschaftsmodell provoziert, das vor allem auf die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen setzt.
Nach Deutschland wird massenweise Steinkohle importiert - zu einem guten Teil aus Kolumbien. Hiesige Energieunternehmen importieren damit auch die Ausbeutung von Mensch und Natur.
Die kolumbianischen Aktivist*innen Catalina Caro Galvis, Jakeline Romero Epiayu und Samuel Arregoces berichten vom jahrelangen Kampf der indigenen und afrokolumbianischen Gemeinschaften für einen Verbleib auf ihrem Land sowie gegen die Ausweitung der Kohlemine.
Im Gespräch mit Tina Löffelsend (BUND) richten wir den Blick darauf, wie der deutsche Energiehunger mit den Konflikten in der Guajira zusammenhängt und welche Rolle die Energiequelle Kohle für die deutsche Klimapolitik spielt.

Jakeline Romero Epiayu ist Sprecherin von Fuerza de Mujeres Wayúu. Sie setzt sich für den Schutz der Erde sowie die Verteidigung der Rechte der Wayúu ein - insbesondere auch gegen die seitens des Kohleunternehmens geplanten Umleitungen verschiedener Wasserläufe in der Guajira.

Samuel Arregoces ist Sprecher der afrokolumbianischen Gemeinde Tabaco im Bundesstaat Guajira. Die Gemeinde wurde im Jahr 2001 im Rahmen einer Ausweitung der Kohlemine brutal geräumt. Samuel Arregoces engagiert sich für die Rechte der vom Bergbau betroffenen Gemeinden in der ganzen Region.

Catalina Caro Galvis ist Bergbaureferentin der Umweltorganisation CENSAT – Agua Viva (Friends of the Earth Kolumbien). Sie begleitet verschiedene kolumbianische Gemeinden in ihren Anti-Kohle-Aktivitäten, z.B. in Form von Kampagnen und Untersuchungen zu den Auswirkungen des Bergbaus.

Tina Löffelsend arbeitet als Referentin für Energie- und nationale Klimapolitik beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Veranstaltung mit Übersetzung auf Deutsch und Spanisch - dank Unterstützung von lingua*trans*fair.

Im Rahmen der Rundreise "Besser Leben ohne Kohle" sind die Gäste aus Kolumbien auf Einladung der Bundeskoordination Internationalismus (www.buko.info) in Deutschland, u.a. zum 38. BUKO-Kongress und zu den G20-Protesten in Hamburg.

Termindaten
Datum: 26.06.2017, 19:00 - 21:30
Stadt: Berlin
Veranstaltungsart: Informations- und Diskussionsveranstaltung
Veranstaltungsort: Raum 2094, Humboldt Universität zu Berlin, Unter den Linden 6 10099 Berlin
Veranstalter: AG Bergbau und Menschenrechte Kolumbien, BUKO, BUKO Arbeitsschwerpunkt GesNat, BUND, Kolumbienkampagne Berlin, FDCL, kolko – Menschenrechte für Kolumbien e.V.