Seeds: Black Women in Power | Sementes: Mulheres Pretas no Poder

Der Dokumentarfilm von Julia Mariano und Èthel Oliveira zeigt die Umwandlung von Trauer in Kampf

Als Reaktion auf die brutale Hinrichtung der Stadträtin von Rio de Janeiro, Marielle Franco, wurden die allgemeinen Wahlen 2018 zum größten von Schwarzen Frauen angeführten politischen Umbruch, den Brasilien je erlebt hat. In allen Bundesstaaten stellten sich Schwarze Politikerinnen gegen das Erstarken des Faschismus im Land. In Rio de Janeiro bewarben sich Mônica Francisco, Rose Cipriano, Renata Souza, Jaqueline de Jesus, Tainá de Paula und Talíria Petrone um die Posten der Abgeordneten auf Landes- und Bundesebene und strebten eine politische Erneuerung an. Der Dokumentarfilm begleitet diese Frauen bei ihren Kampagnen im Jahr 2018 und zeigt, dass eine neue Art, Politik zu machen, in Brasilien möglich ist.

Im Gespräch mit einer der Regisseur:innen und dem Kollektiv Miradas Feministas gehen wir der Frage nach, was drei Jahre später von dem Umbruch geblieben ist. Welchen Einfluss nehmen Schwarze Politikerinnen auf die brasilianische Politik?

Direkt anmelden könnt ihr euch hier
https://app.guestoo.de/public/event/b1263bdb-ae22-401b-a29a-1f44d50d2ba6

Das feministische Kollektiv Miradas Feministas wurde 2018 als eine Diskussionsgruppe über feministische Themen im lateinamerikanischen Kontext gegründet. Miradas Feministas organisiert regelmäßige Treffen und Diskussionen über feministische Kämpfe in Lateinamerika. Hauptziel des Kollektivs ist es, die Diskussion über die diversen Aspekte der lateinamerikanischen Feminismen anzuregen und zu pflegen. Für einen möglichst hohen Grad an Diversität hat Miradas Feministas es sich zudem zur Aufgabe gemacht, ein Netzwerk mit den vielen verschiedenen Fraueninitiativen in und aus der Region aufzubauen. Innerhalb des Kollektives sind wir Frauen mit überwiegend akademischem Hintergrund, mit dem Willen, das universitäre System, die Gesellschaft und den Aktivismus miteinander zu verbinden, so dass alle davon profitieren und voneinander lernen können.

Júlia Mariano ist als Regisseurin, Produzentin und Drehbuchautorin tätig. Sie schloss ihr Regiestudium an der Film- und Fernsehschule von San Antonio de los Baños (EICTV) in Kuba ab (2005). Zwischen 2008 und 2009 war sie Gaststudentin an der Filmakademie Baden-Württemberg, Stuttgart, wo sie den Dokumentarfilm Gegen den Strom drehte. Sie arbeitete als Rechercheurin und Drehbuchautorin für mehrere Fernsehsendungen, wie Vai Pra Onde? (MSW), Viver para Contar (Discovery Channel), Revista do Cinema Brasileiro (TV Brasil) und Conexões Urbanas (MSW). Im Jahr 2012 produzierte sie den Spielfilm A Batalha do Passinho (Bester Dokumentarfilm bei der Mostra Novos Rumos auf dem Festival do Rio, 2013) und schrieb das Drehbuch dazu. 2014 führt Júlia Mariano Regie bei Ameaçados – Publikumspreis auf dem Festival Curta.

Éthel Oliveira ist Dokumentarfilmerin, Cineastin und Cutterin. Sie studierte Sozialwissenschaften an der UFF, wo sie mit dem Ethnographischen Filmlabor zahlreiche Forschungsprojekte mit dem Volk der Guarani aus Rio und Mato Grosso do Sul entwickelte. Zehn Jahre lang lebte sie in Olinda, wo sie das gesamte Universum der Populärkultur in Pernambuco kennenlernte und zusammen mit einigen Gruppen Projekte zum Thema Volkskommunikation und Menschenrechte entwickelte. Ihre neuesten Werke sind Terceira Diáspora und Vinte de Novembro (2011), Arremate (2017) und Mostra Baobá de Cinemas Africanos do Recife (2018).

Termindaten
Datum: 27.01.2022, 18:00 - 21:00
Stadt: Worldwideweb
Veranstaltungsart: Film- und Diskussionsveranstaltung
Veranstaltungsort: Online
Veranstalter: Miradas Feministas, W3_Werkstatt für internationale Kultur und Politik.