Lateinamerika / Medien

Medien, Macht und (Selbst-)Ermächtigung

Zur Rolle der Medien für lateinamerikanische Demokratien

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Fake News, tendenziöse Medienkampagnen, private Chatgruppen – unsere politische Willensbildung wird durch eine Vielzahl von Medien beeinflusst. Im Wettkampf um Klickzahlen tritt der Anspruch einer wahrheitsgemäßen und objektiven Berichterstattung oftmals in den Hintergrund.

Aktuelle politische Ereignisse wie die schicksalsträchtige Präsidentschaftswahl und der Sturm auf das Regierungsviertel in Brasilien, der durch breite Massenproteste errungene Verfassungsprozess und die darauffolgende Ablehnung des Verfassungsentwurfs in Chile oder die jüngsten Proteste in Peru sind nur durch den Einfluss der Medien in ihrer Gänze zu verstehen.

Während die Manipulation durch breite Medienkampagnen kein Novum darstellt, wird die Bedeutung und Schlagkraft der sozialen Medien erst in den letzten Jahren offensichtlich. Dass es dabei nicht nur um die Beeinflussung des Wahlverhaltens geht, sondern auch demokratiegefährdende Aktionen intendiert werden können, hat der Sturm aufs brasilianische Regierungsviertel im Januar dieses Jahres gezeigt. Gleichzeitig handelt es sich bei sozialen Medien aber auch um ein Instrument für Organisierung von unten. Insbesondere in Ländern, in denen die Medienlandschaft durch wirtschaftliche und politische Eliten kontrolliert wird, sind soziale Netzwerke wichtiger Bestandteil des demokratischen Systems. 

Gemeinsam mit unseren Gästen aus Brasilien, Argentinien/Peru und Deutschland wollen wir die Bedeutung der Medien für die Demokratien in Lateinamerika diskutieren und anhand der genannten Beispiele auf die widersprüchliche Rolle, die die Vierte Gewalt bei der politischen Willensbildung spielen kann, näher beleuchten.

Es wird eine Spanisch-Deutsch-Simultanverdolmetschung angeboten.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Lateinamerika-Karibik-Woche des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) statt.

Es diskutieren:

  • Katarine Costa, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit im RLS-Büro in São Paulo
  • Andrea Dip, Investigativjournalistin aus Brasilien, lebt derzeit in Berlin
  • Ute Löhning, freie Journalistin, veröffentlicht u.a. zu Lateinamerika und Menschenrechtsthemen
  • Victor Castillo, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit im RLS-Büro in Buenos Aires
  • Moderation: Lea Fauth, taz-Redakteurin
Termindaten
Datum: 29.03.2023, 19:00
Stadt: Berlin
Veranstaltungsart: Informations- und Diskussionsveranstaltung
Veranstaltungsort: Rosa-Luxemburg-Stiftung, Saal, Straße der Pariser Kommune 8A, 10243 Berlin
Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Stiftung