Brasilien und Kolumbien ein Jahr nach dem Regierungswechsel

Bilanz und Forderungen aus der Zivilgesellschaft

Ein Jahr nach dem Regierungswechsel fragen wir, wie es um den angekündigten politischen, sozialen und wirtschaftlichen Wandel in Kolumbien und Brasilien steht. Wie verändert sich die Menschenrechtslage und wie wird die Zivilgesellschaft an den Veränderungsprozessen beteiligt?

Auf der Tagung analysieren wir die Lage in beiden Ländern gemeinsam mit Expert:innen der organisierten Zivilgesellschaft sowie der Wissenschaft und sprechen über die Möglichkeiten zu partizipieren. Zudem fragen wir, was die mit Deutschland verabredeten Klimapartnerschaften bewirken können und welche Projekte zivilgesellschaftliche Organisationen stärken würden.

Ein Jahr nach dem Regierungswechsel schauen wir nach Brasilien und Kolumbien. Beide Länder kämpfen mit desaströsen Wirtschaftszahlen. Millionen Menschen leben in Armut, haben nicht genug zu essen und leben von der Hand in den Mund.  Kolumbien blickt zudem auf 50 Jahre Auseinandersetzung mit hundertausenden Toten und mehr als 80.000 Vermissten zurück.

Kolumbiens Präsident Petro kündigte zum Amtsantritt an, soziale Bewegungen sollten nun an Entscheidungsprozessen beteiligt werden. Er will die Armut und die Korruption bekämpfen und verspricht mehr soziale Gerechtigkeit.

Brasiliens Präsident Lula verfolgt eine progressive umweltpolitische Agenda und will die indigenen Gemeinschaften besser vor Ausbeutung zu schützen. In Brasilien griffen Anhänger des Ex-Präsidenten erst Anfang diesen Jahres den Kongress, den Präsidentenpalast und den Obersten Gerichtshof an. Sie zielten damit auf das Herz der Demokratie.

Was setzen die neuen Regierungen beider Länder dieser überaus schwierigen Ausgangslage entgegen, und wie schaffen Sie den politischen Neuanfang für die Umsetzung ihrer sozialpolitischen Agenda?
Die Unterstützung durch die Zivilgesellschaft ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg ihrer Projekte. Wie werden sie und ihre Konzepte und Erfahrungen mit einbezogen?

Kanzler Scholz und Wirtschaftsminister Habeck waren in 2023 in Brasilien — ging es bei ihren Anliegen nur um Rohstoffe? Wie können die verabredeten Klimapartnerschaften zum gesellschaftlichen Wandel in beiden Ländern beitragen?

Diskutieren Sie mit uns über die Zukunft der beiden Länder- im Austausch mit Expert:innen aus Brasilien und Kolumbien.

Referenten / Mitwirkende

Prof. Dr. Antonio Andrioli
Soziologe und Agrarexperte, Hamburg

Deborah Düring (angefragt)
Die Grünen, Bundestagsausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Frankfurt am Main

Viviana García Pinzón
Kulturwissenschsftliche Forschung, Arnold-Bergstraesser-Institut, Freiburg im Breisgau

Marion Heller
Evangelische Akademie Bad Boll, Bad Boll

Elisabeth Moreno
ACADESAN, Consejo General Comunitario del San Juan, Bogotá

Jennifer Morgan (angefragt)
Staatssekretärin und Sonderbeauftragte für internatioonale Klimapolitik, Berlin

Alejandro Pacheco Zapata
Referent für die Plattform Klimasolidarität.de, Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit, München

Ana Maria Rodriguez
Direktorin, Comisión Colombiana de Juristas, Bogotá D.F.

Gerold Schmidt
Dolmetscher, Münster

Leticia Tura (angefragt)
FASE, Federação de Órgãos para Assistência Social e Educacional, Rio de Janeiro

Anmeldung: https://www.ev-akademie-boll.de/nc/programm/anmeldung/430823.html

Termindaten
Datum: 17.06.2023, 14:00 - 18.06.2023, 20:00
Stadt: Bad Boll
Veranstaltungsart: Tagung
Veranstaltungsort: Evangelische Tagungsstätte Bad Boll
Veranstalter: Evangelische Akademie Bad Boll