Das Kollektiv Por Ayotzinapa ruft die mexikanische und lateinamerikanische Gemeinschaft in Hamburg und Norddeutschland sowie alle Menschen, die sich über die Ereignisse in Guerrero, Mexiko, empören, zur Protest-Mahnwache in der Hamburger Innenstadt auf.
Wir fordern die mexikanische Regierung auf, die 43 StudentInnen der Pädagogischen Fachhochschule Ayotzinapa, die am 26. September 2014 von der Gemeindepolizei in Iguala, Guerrero, in Komplizenschaft mit den Bundesbehörden, der Polizei und Armee entführt wurden, lebend der Öffentlichkeit zu präsentieren. Es ist dieselbe Polizei, die am gleichen Tag vor der Entführung auf die Gruppe der StudentInnen schoss und dabei sechs Menschen ermordete.
Wir weisen aufs schärfste die Absichten der Regierung zurück, den Fall zu schließen, indem ohne jegliche wissenschaftliche Beweise erklärt wird, die StudentInnen seien ermordet worden. Dies zeigt, dass keine seriöse Untersuchung durchgeführt wurde und dass davon abgelenkt werden soll, die Verantwortung der Behörden, die an diesem Verbrechen gegen die Menschlichkeit beteiligt sind, fest zu stellen.
Peña Nieto soll zurücktreten, wenn er sie nicht finden kann!
Es war der Staat!
Lebend sind sie verschleppt worden, lebend wollen wir sie wieder!
Wir fordern außerdem:
- Keine weitere deutsche Waffenlieferung (Heckler&Koch) an die Mexikanischen Kartelle
- Nein zum Sicherheitsabkommen zwischen Mexiko und Deutschland
Bedauerlicherweise ist der Fall der StudentInnen kein Einzelfall. Die Entführungen und das Verschwindenlassen, das Einsperren von führenden Regierungsgegnern, die außergesetzlichen Hinrichtungen, die Massengräber und der Mord an regimekritischen JournalistInnen sind Teil des Alltags in Mexiko. Sie sind das Ergebnis des straflosen Handelns der staatlichen Repressionskräfte im Zusammenspiel mit dem organisierten Verbrechen. Horrorzahlen: von 2006 bis heute gibt es mehr als 100.000 Tote und mehr als 26.000 Verschwundene.
Es reicht! Schluss mit dem Staatsterrorismus!
Bringt bitte wenn möglich auch eigene Transparente und Schilder mit. Wenn ihr einen Beitrag z.B. in Form einer Rede, eines Liedes oder einer Performance machen wollt, gebt bitte per E-mail Bescheid an Kollektivporayotzinapa@gmx.de [2] mit Angabe der vorgesehenen Uhrzeit, um den Ablauf besser planen zu können.
Es wäre schön, wenn Blumen und Kerzen mitgebracht werden können. Auch ist es möglich, die Zahl 43 aufs Gesicht zu schminken.