Widerstand gegen Bergbau in Mexiko

Auf einem mesoamerikanischen Treffen vernetzen sich indigene Gruppen

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Mesoamerikanisches Treffen "Ja zum Leben, nein zum Bergbau" in Oaxaca
Mesoamerikanisches Treffen "Ja zum Leben, nein zum Bergbau" in Oaxaca

Ciudad de Mexico. Vom 17. bis 20. Januar hat in Oaxaca das Mesoamerikanische Treffen "Ja zum Leben, nein zum Bergbau" stattgefunden. Annähernd 500 Delegierte aus zwölf Ländern diskutierten die sozialen und ökologischen Auswirkungen der Bergbauindustrie und tauschten Erfahrungen über den Widerstand aus. Das Treffen, zu dem das Oaxaca-Kolletiv zur Verteidigung der Territorien (Colectivo Oaxaqueño por la defensa de los Territorios) aufgerufen hatte, fand in der Gemeinde Capulálpam de Méndez in der Sierra Juárez statt.

Die ehemalige Bergbau-Gemeinde Capulálpam tritt seit 2005 geeint gegen eine neue Goldabbau-Bewilligung ein. Anlässlich des Treffens gaben die Behörden dieses zapotekischen Bergdorfes bekannt, dass sie eben diesen Entschluss auf einer Gemeindeversammlung erneuert haben: "Wir führen einen entschlossenen und frontalen Kampf gegen jegliches neues Bergbauprojekt", so der Gemeindepräsident von Capulálpam de Méndez, Juan Pérez Santiago.

Der honduranische Arzt und Aktivist Juan Almendares veranschaulichte die gravierenden gesundheitlichen Folgen des Bergbaus anhand der Präsenz des kanadischen Minenunternehmens Goldcorp im Valle de Siria. Besondere Aufmerksamkeit erhielten die Strategien des Widerstands in verschiedenen Ländern. Francisco Rocael vom Rat der Völker des Westens von Guatemala (Consejo de los Pueblos de Occidente de Guatemala) erläuterte die Praxis der Befragungen in indigenen Gemeinden. Seiner Meinung nach sind diese "ein ursprüngliches Element zur Definition des Lebensmodus und der Nachhaltigkeit". Weitere Mitglieder der Mesoamerikanischen Bewegung gegen den Bergbau-Extraktivismus (Movimiento Mesoamericano contra el Modelo Extractivo Minero) ergänzten mit Ausführungen zur Bergbaupolitik in El Salvador, wo momentan ein Moratorium verhängt wurde.

Ein weiteres Highlight des Treffens war die Diskussion mit John Cutfeet, einem Vertreter der indigenen Bewegung Kanadas. Cutfeet schilderte den erfolgreichen Widerstand gegen zwei Bergbauprojekte auf Territorium der Kitchenuhmaykoosib Inninuwug in Ottawa. Der Sprecher dieses indigenen Volkes beschrieb zudem die aktuellen Mobilisierungen unter dem Slogan "Nie mehr Passivität" (Idle No More), welche momentan die konservative kanadische Regierung mit dem Thema Indigene Rechte herausfordern. Laut den mexikanischen Organisatoren des Treffens war mit Cutfeet erstmals die kanadische indigene Bewegung an einer mesoamerikanischen Vernetzung präsent. Die Schlussdeklaration des Treffens spiegelt die einheitliche Analyse der anwesenden indigenen Bewegungen wieder: Dem Raubbau durch Bergbau und der Merkantilisierung der Gemeingüter durch weitere extraktivistische Industrien wird die Vision einer mesoamerikanischen Widerstandsvernetzung entgegengestellt.