Hugo Chávez meldet sich bei CELAC-Gipfel zu Wort

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Vizepräsident Maduro verliest den Brief von Chávez
Vizepräsident Maduro verliest den Brief von Chávez

Santiago de Chile/Havanna. Venezuelas Präsident Hugo Chávez hat die Teilnehmer des CELAC-Gipfeltreffens zur Stärkung der regionalen Einheit aufgerufen. In einem vierseitigen Brief von Chávez, den Vizepräsident Nicolás Maduro am Montag vor den Vertretern aus 33 Ländern verlas, bezeichnet er das Regionalbündnis als "das wichtigste Projekt der politischen, ökonomischen und sozialen Einheit unserer zeitgenössischen Geschichte".

Chávez, der sich in Kuba von seiner Krebsoperation erholt, schreibt mit Bezug auf Simón Bolívar, dass dessen Ziel, die "Nation der Republiken" zu schaffen, sich in der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC) abzeichne. Zugleich warnte er vor "Versuchen der Oligarchien", das Projekt der Einheit wie in der Vergangenheit zum Scheitern zu bringen.

Als entscheidend bezeichnet der Präsident die "Erfüllung von zwei großen sozialen Verpflichtungen, damit die CELAC eine Existenzberechtigung für unsere Völker hat" - die Umsetzung der Alphabetisierung und die Beseitigung des Hungers in Lateinamerika und der Karibik. Die einzige Antwort der Länder der "ersten Welt" auf die Krise sei die Kürzung der Sozialausgaben und der öffentlichen Investitionen gewesen. Die CELAC biete die Möglichkeit, das Wirtschaftswachstum für soziale Investitionen zu nutzen, indem die "Gleichheit und die Anerkennung des universellen Rechts aller unserer Bürger auf kostenlose Gesundheitsversorgung und Bildung" gemeinsam auf die Tagesordnung gesetzt werde, so Chávez.

Darüber hinaus schlägt er vor, Vereinbarungen für eine gemeinsame Energiepolitik zu treffen, "um uns dem extremen Panorama einer Welt zu stellen, in der die Tage der Energiequellen gezählt sind". Die CELAC-Länder verfügten über enorme Ressourcen, es müssten nur entsprechende Politiken entwickelt werden, um diese "Gaben der Natur" zu nutzen. Die Erfolgsgeschichte von Petrocaribe zeige, dass es sehr wohl möglich sei, auf der Basis der Wechselseitigkeit ein Energiebündnis aufzubauen.

Der venezolanische Präsident betont in seinem Schreiben auch die Bedeutung der Staatengemeinschaft in einer Zeit, in der "der traurige Klang der Kriegstrommeln auf der Welt ertönt". Es sei von großem Wert, dass die Staaten Lateinamerikas und der Karibik eine Zone des Friedens schaffen, in der das internationale Recht respektiert und an politischen Lösungen der Konflikte gearbeitet werde. "Wir haben die Pflicht, der Kriegslogik eine Kultur des Friedens basierend auf Gerechtigkeit und Gleichheit entgegenzustellen", so Chávez.