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Brasilien weitet Programm zur Bekämpfung extremer Armut aus

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36 Millionen Menschen sind in das Sozialprogramm "Bolsa Familia" integriert
36 Millionen Menschen sind in das Sozialprogramm "Bolsa Familia" integriert

Brasilia. Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff hat die Ausdehnung des Sozialprogrammes "Bolsa Família" auf weitere 2,5 Millionen Personen ab März diesen Jahres angekündigt. Dies berichtet das kubanische Nachrichtenportal Prensa Latina.

Bolsa Família ist ein 2003 unter der Regierung von Präsident Luis Inácio Lula da Silva ins Leben gerufene Programm zur Armutsbekämpfung, durch das verschiedene bereits existierende Sozialprogramme zusammen geführt wurden. Damit wird Familien, die in extremer Armut leben, ein Grundeinkommen zugesichert, mit dem sie sich im Gegenzug dazu verpflichten, ihre Kinder zur Schule zu schicken und an Alphabetisierungsprogrammen, ärztlichen Untersuchungen und Impfungen teilzunehmen.

In ihrer wöchentlichen Radiosendung "Café com a Presidenta" bekräftigte Rousseff die Verpflichtung ihrer Regierung, bis 2014 die extreme Armut in Brasilien zu beseitigen. Ab März sollen nun zusätzlich etwa 700.000 Familien erreicht werden, die noch immer in sehr prekären Verhältnissen leben und bisher keinerlei Unterstützung erhielten, so Rousseff. Ihnen soll ein Grundeinkommen von 70 Real (35 US-Dollar) ausgezahlt werden. Dies entspricht dem brasilianischen Minimum, um nicht als extrem arm zu gelten.

Rousseff erinnerte daran, dass Bolsa Familia insgesamt 36 Millionen Brasilianern zugute kommt, von denen 22 Millionen in den vergangenen zwei Jahren mit Beginn des Sozialplanes "Brasil sem Miséria" (Brasilien ohne Elend) in das Programm einbezogen wurden. Zusätzlich zur Bolsa Familia stünden für die betreffenden Personen weitere Programme zur Verfügung, die eine kostenlose Gesundheitsversorgung, die Unterstützung ihrer Kinder durch Schulspeisung und kostenloses Lernmaterial sowie eine Berufausbildung garantieren.

Bereits aus dem Jahr 2011 stammt die Verpflichtung der brasilianischen Regierung, 773 Millionen Real (rund 375 Millionen US-Dollar) in die Armutsbekämpfung zu investieren.