Kolumbien / Politik

Regierung und FARC sprechen über Drogenpolitik

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Verhandlungskommision in Havanna.
Verhandlungskommision in Havanna.

Havanna. Am Donnerstag haben die kolumbianische FARC-Guerilla und die Regierung von Präsident Juan Manuel Santos den neuen Dialogzyklus zur Drogenpolitik eröffnet. Ziel ist, sich auf Auswege aus dem Drogenanbau und -handel zu einigen. Dabei spielen die Ersetzung illegaler Anbauflächen und die Umweltsanierung der betroffenen Regionen eine zentrale Rolle. Die Delegationen werden sich gleichfalls mit der Produktion und dem Export von Drogen befassen.

Für die Regierung gebe es keine Lösung des Konflikts ohne Abschaffung des Drogenhandels, weil dieser eine wesentliche Finanzquelle der bewaffneten illegalen Gruppen sei. Der FARC wird seit Jahren vorgeworfen, sich durch Drogenanbau und -handel zu finanzieren. Eine klare Verbindung dieser Guerilla mit der Kokaproduktion sehen Konfliktexperten darin, dass Kokabauern des kolumbianischen Hinterlandes zum Teil ihre soziale Basis bilden. Kleinbauern hätten oft keine Alternative, um ihr Überleben anders zu finanzieren. Gleichzeitig machen Menschenrechtler seit Jahren darauf aufmerksam, dass auch die Institutionen des Staates einschließlich der Streit- und Sicherheitskräfte auf verschiedenen Ebenen durch den Drogenhandel längst unterwandert worden seien.

Laut dem FARC-Kommandant Timoleón Jiménez sollen die Probleme der Produktion, des Handels und des Konsums von Drogen nicht auf militärischem Weg gelöst werden. Ein Austausch mit der internationalen Gemeinschaft und den Kaufländern sei notwendig.

Neu sind bei der bisher von Männern dominierten Runde in Havanna auf der Seite der Regierungsdelegation zwei Frauen, Nigeria Rentería und María Paulina Riveros. Sie sind für Luis Carlos Villegas eintreten, weil dieser zum Botschafter in den USA ernannt worden ist.