Venezuela: Neue Handelsabkommen mit Mercosur-Staaten

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Venezuelas Präsident Nicolás Maduro mit seinem Amtskollegen aus Uruguay, José Mujica, bei der Unterzeichnung eines neuen Handelsabkommens in Havanna
Venezuelas Präsident Nicolás Maduro mit seinem Amtskollegen aus Uruguay, José Mujica, bei der Unterzeichnung eines neuen Handelsabkommens in Havanna

Havanna. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat in Havanna bilaterale Abkommen mit seinen Amtskollegen aus Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay unterzeichnet. Vereinbart wurden unter anderem Lieferungen von Lebensmitteln und Agrartechnik. Aus Argentinien und Uruguay werden diese im Tausch gegen venezolanisches Erdöl erfolgen.

Bei einer Pressekonferenz am Rande des zweiten Gipfeltreffens der Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten (Celac) sagte Maduro, seine Regierung wolle mit den Abkommen die Versorgung der venezolanischen Bevölkerung mit Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs sowie Dienstleistungen und Investitionsgütern gewährleisten. Zu diesem Zweck seien bereits bestehende Verträge mit Argentinien und Uruguay erweitert und mit den übrigen Staaten des Gemeinsamen Markt des Südens (Mercosur), Brasilien und Paraguay, neue Vereinbarungen abgeschlossen worden. Die Regierung wolle "mit den Dieben unter den Lieferanten und Unternehmern in Venezuela und der Welt" brechen. Daher seien Partnerschaften in Kernbereichen der Wirtschaft mit "den verbündeten und strategischen Ländern" eingegangen worden. Das Jahr 2014 werde gekennzeichnet sein durch eine  "große staatliche Nachfrage an Arbeitskräften und weitere wirtschaftliche Veränderungen für das Land, die von großem Nutzen für die Menschen sein werden und das sozialistische Gesellschaftsmodell vertiefen", so der Präsident.

Venezuela ist von Knappheit bei manchen Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs betroffen und importiert rund 60 bis 70 Prozent seiner Lebensmittel. Die Regierung und Basisaktivisten werfen Privatunternehmern und der Opposition vor, diese Knappheit im Rahmen eines "Wirtschaftskrieges" bewusst herbeizuführen, um so das Land zu destabilisieren. Produkte würden gehortet oder nach Kolumbien geschmuggelt, wo sie zu überhöhten Preisen verkauft werden. Unternehmerverbände und Oppositionsparteien beschuldigen umgekehrt die Regierung, durch ihre Preisregulierung den Unternehmen zu schaden und nicht genügend Devisen für Produktionsmittel und Importe zur Verfügung zu stellen.