Am 11. April 2002 stürzten verschiedene Akteure der venezolanischen Opposition den Präsidenten des südamerikanischen Landes, Hugo Chávez. Nach medial aufgeheizten Massenprotesten gegen den linken Präsidenten lenkten die Organisatoren eine Demonstration in Richtung des Präsidentenpalastes Miraflores, wo Scharfschützen in die Menge schossen. Die auf diese Weise produzierten Bilder dienten den Putschisten als Propagandainstrument, indem Chávez für die Toten verantwortlich gemacht wurde.
Daraufhin entführten ranghohe aufständische Militärs das Staatsoberhaupt und setzten den Präsidenten des Unternehmerverbands Fedecámaras, Pedro Carmona Estanga, als Präsidenten ein. Dieser löste umgehend die Nationalversammlung auf, setzte die 1999 in Kraft getretene Verfassung außer Kraft und enthob die Richter des Obersten Gerichtshof ihrer Ämter.
Unterstützt wurde der Putsch unter anderem durch Unternehmervertreter, die katholische Kirche, oppositionelle Medienkonzerne, den rechten Gewerkschaftsdachverband CTV und Politiker der Opposition gegen Chávez. Doch hatten die Putschisten ihre Rechnung ohne die Bevölkerung gemacht: Innerhalb kürzester Zeit organisierten sich die Unterstützer des Präsidenten und schafften es, ihn am 13. April gemeinsam mit loyalen Teilen der Streitkräfte wieder ins Amt zu bringen.
Die venezolanische Nachrichtenagentur AVN hat eine Auswahl von Bildern der Putschisten im Präsidentenpalast veröffentlicht, die wir an dieser Stelle dokumentieren.