Kuba / Politik

Kuba: Zahlreiche Urteile wegen Korruption

Havanna. In Kuba wurden binnen einer Woche gut zwei Dutzend hochrangige Funktionäre und Geschäftsleute wegen Korruption verurteilt. Die Prozesse und Gerichtsentscheide sind nach Angaben nationaler Medien Teil einer langfristigen Kampagne zur Bekämpfung der Korruption. Kubanische Medien berichteten daher auch ausführlich über die Urteile.

Zunächst wurde von Provinzgericht Havannas der ehemalige Vizeminister für die Nahrungsmittelproduktion, Celio Hernández, wegen Korruption zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Hernández und zehn weiteren Ministeriumsmitarbeiter sowie Angestellten des Mischunternehmens Río Zaza wurde nachgewiesen, Lieferpapiere und Rechnungen zum eigenen Vorteil gefälscht zu haben.

Ebenfalls in Havanna hat ein Gericht indes Funktionäre und führende Mitarbeiter der staatlichen Fluggesellschaft Cubana de Aviación sowie des kubanisch-chilenischen Tourismusunternehmens Sol y Son zu Haftstrafen von drei bis 15 Jahren verurteilt. Der chilenische Geschäftsmann und Vorsitzende von Sol y Son, Marcel Marambio, wurde in Abwesenheit mit der Höchststrafe belegt.

Staats- und Regierungschef Raúl Castro hatte die Korruption in dem Karibikstaat wiederholt als "Gefahr für den Sozialismus" bezeichnet. Vor zwei Jahren wurde von der Regierung eine eigene Behörde zur Kontrolle staatlicher Betriebe geschaffen.