Chile / Menschenrechte

Chilenischer Staatspräsident zu Besuch im Mapuche-Land

Temuco, Chile. Der chilenische Staatspräsident Sebastián Piñera ist am Freitag in die Region der Araucanía gereist, in der bei Waldbränden sieben Feuerwehrleute ums Leben kamen. Ohne Beweise vorzulegen machten der Innenminister Rodrigo Hinzpeter und der Bürgermeister der Region Andrés Molina die Mapuche-Organisation Coordinadora Arauco Malleco (CAM) für die Brände verantwortlich. Präsident Piñera kündigte an, das Anti-Terror-Gesetz aus der Diktaturzeit Pinochets gegen die Brandstifter anzuwenden.

In der jüngeren Vergangenheit sind vermehrt gewalttätige polizeiliche Übergriffe auf Mapuche-Gemeinden verübt worden, bei denen auch Frauen und Kinder verletzt wurden. Dies ist beispielsweise auf einem Video zu sehen, das in der vergangenen Woche im Internet veröffentlicht wurde. Der inhaftierte Anführer der verdächtigten Mapuche-Gruppe Héctor Llaitul gab in einer Erklärung sein Bedauern über die umgekommenen Feuerwehrmänner kund und wies die Vorwürfe gegen die CAM kategorisch zurück. Er gab zu Bedenken, dass dies ein weiterer Versuch der rechtkonservativen Regierung sei, die soziale Bewegung in Chile zu unterdrücken.