Manaus. Nach dem Tod eines Kollegen am vergangenen Freitag haben die Bauarbeiter des Stadions "Arena da Amazônia" in Manaus einen Streik angekündigt, um gegen fehlende Arbeitssicherheit zu protestieren. Der 55-jährige Antonio José Pitta Martins war nach Zeugenaussagen beim Abbau eines Krans von einem schweren Eisenteil am Kopf getroffen worden. Er wurde in ein Krankenhaus überführt, wo er kurz darauf starb. Manaus im Norden Brasiliens ist einer der zwölf Spielorte der Fußball-WM der Männer, die am 12. Juni beginnt.
Die Bedingungen seien nicht gegeben, um sicher zu arbeiten, sagte der Präsident der Union der Bauarbeiter des brasilianischen Bundesstaates Amazonas, Cícero Custodio, gegenüber Radio Estado. Den Organisatoren seien die Arbeiter egal, sie interessiere nur, dass alles schnell fertig werde. Am 14. Februar ist eine Zeremonie in Anwesenheit der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff geplant, bei der die Anlagen für die Fußball-WM offiziell übergeben werden sollen. Ein Großteil der Arbeiten in Manaus sei jedoch noch nicht abgeschlossen, so der Gewerkschafter.
Im Dezember vergangenen Jahres hatte die Gewerkschaft bereits gedroht, einen landesweiten Streik durchzuführen, um die Sicherheitsbedingungen zu kritisieren. Kurz zuvor war es zu zwei tödlichen Unfällen beim Bau der Amazonia Arena gekommen. Ein Mitarbeiter einer Security-Firma, die die Baustelle bewacht, sagte, es gebe keine Sicherheitstechniker vor Ort. Das Arbeitsministerium müsse endlich einschreiten und die Bauarbeiten, die Tag und Nacht durchgeführt würden, überwachen. Unterdessen hat auch die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Amazonas die Arbeitsbedingungen scharf kritisiert.
Insgesamt sind beim Bau der Anlagen für die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien bereits sechs Menschen tödlich verunglückt.