Peru: Proteste in Arequipa gegen Bergbaukongress für Tía María-Projekt

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Mächtige Bergbauinteressen reaktivieren ein umstrittenes Projekt in Peru
Mächtige Bergbauinteressen reaktivieren ein umstrittenes Projekt in Peru

Arequipa. Der Bergbaukongress "Perumin 36" in der peruanischen Stadt Arequipa ist von Demonstrationen begleitet worden. Etwa 40 Personen reisten aus ländlichen Gebieten an, um gegen den Plan zu protestieren, das Bergbauprojekt "Tía María" wiederaufleben zu lassen.

Die Proteste finden nach einer Ankündigung des Energieministers Óscar Vera statt, das Tía María-Bergbauprojekt aufgrund einer positiven Haltung der Bevölkerung möglicherweise zu reaktivieren. Gegen das schon über zehn Jahre alte Projekt der Kupferförderung äußerten Betroffene immer wieder entschiedene Ablehnung. Im September 2009 stimmten in einer Bürgerbefragung 97 Prozent der Bevölkerung des Tambo-Tals dagegen. Der starke Widerstand führte zu Protesten, bei denen fünf Menschen starben.

Im Vorfeld des Kongresses hatte das Regionale Komitee für den Arbeitskampf in der Region Arequipa (Comité de Lucha Colegiado Regional de Arequipa, CLCRA) dazu aufgerufen, anlässlich der Veranstaltung zu demonstrieren. Insbesondere die Ankunft der Präsidentin Dina Boluarte sollte der Fokus der Proteste sein. Ihre Teilnahme wird als Provokation gesehen. Sie hatte während des Wahlkampfs, aus dem ihr damaliger Parteikollege Pedro Castillo als Sieger hervorgegangen war, versprochen, das Tía María-Projekt zu stoppen. Der Anführer des Tambo-Tals, Miguel Meza sagte: "Wir sind hergekommen, um einen friedlichen Marsch abzuhalten und Dina Boluarte daran zu erinnern, ihr Wahlversprechen, das Tía María-Projekt zu stoppen, zu erfüllen".

Die Demonstranten setzten sich aus unterschiedlichen Gruppen zusammen, darunter Juristen, Landwirte und Bewohner von ländlichen Gebieten aus dem Einzugsgebiet des Projekts. Begleitet von einem Polizeikontingent marschierten sie auf Straßen in der Nähe des Veranstaltungsorts von Perumin 36. Alle trugen Fahnen mit Anti-Bergbau- und Boluarte-kritischen Botschaften. Die Demonstrierenden wurden mehrfach aufgehalten, sowohl auf dem Weg nach Arequipa als auch auf ihrem Protestmarsch.

William Gómez, der Sprecher des CLCRA, betonte, dass der Bergbau in Peru nicht zum Fortschritt der Peruaner beitrage. Vielmehr seien es Monopole, die 70 Prozent der Bergbaurechte besäßen. Die natürlichen Ressourcen würden zur Ware gemacht, während die Armut der peruanischen Bevölkerung zunehme.

Die Manifestation in Arequipa wies auf die anhaltende soziale Unzufriedenheit und den Widerstand gegen Bergbauaktivitäten in der Region hin. Die Organisatoren betonten, dass sie nicht nur die Tagung ablehnen, sondern auch für ihre Rechte und gegen ungerechte Praktiken kämpfen, die ihrer Meinung nach die betroffenen Gemeinden schädigen.