Bundestagsdelegation besucht Yasuní Nationalpark

Berlin. Abgeordnete der Bundestagsfraktionen von CDU, SPD, Grüne und Linke besuchen an diesem Wochenende im Rahmen einer Delegation den Yasuní Nationalpark in Ecuador. Zur Unterstützung der ecuadorianischen Umweltinitiative Yasuní-ITT, welche die Ausbeutung fossiler Brennstoffreserven in einem ökologisch empfindlichen Gebiet Ecuadors verhindern soll, trafen die Abgeordneten Lothar Binding (SPD), Volkmar Klein (CDU), Ute Koczy (Grüne) und Sabine Stüber (Linke) bereits am Donnerstag mit verschiedenen ecuadorianischen Ministern zusammen. Am heutigen Freitag ist ein Termin in der ecuadorianische Nationalversammlung vorgesehen.

2008 hatte sich der Bundestag einstimmig für den Erhalt des Nationalparks ausgesprochen und der Regierung Ecuadors finanzielle Unterstützung zugesichert, sollte diese tatsächlich auf eine Förderung der Ölvorkommen unter dem Nationalpark verzichten. Das FDP geführte Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung verweigert jedoch bisher die Umsetzung. Der Verzicht der FDP-Bundestagsfraktion auf die Teilnahme an der Delegation habe jedoch keine politischen Gründe, versicherte deren Pressesprecher gegenüber amerika21. Der FDP-Abgeordnete im Ausschuss für wirtschatliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Harald Leibrecht hätte die Reise nach Ecuador aufgrund eines anderen Termins in den USA absagen müssen, hieß es auf Anfrage.

Der SPD Bundestagsabgeordnete Lothar Bindung erklärte vor seiner Abreise nach Ecuador die aktuelle Lage bei der Umsetzung des Projekts als "verfahren". „Die Bundesregierung weigert sich derzeit, ihre international gemachte Zusage zu erfüllen und das Projekt zur Erhaltung des Parks zu unterstützen”, kommentiert der Parlamentarier auf seiner Homepage das Übergehen des Parlamentsbeschluss durch die Bundesregierung. 

Nach Auskunft der ecuadorianischen Botschaft in Berlin werden die Abgeordneten am Samstag in den Nationalpark Yasuní aufbrechen um sich ein Bild von dem von der UNESCO 1989 zum Weltbiosphärenreservat erklärten Region zu machen. Im Kanu wollen die Abgeordneten über den Fluss Napo durch den Regenwald im Nordosten des Landes zum alternativen Luxus-Öko-Hotel Napo Wildlife Center gelangen. Die ecuardorianische Botschaft erinnerte in einer Pressemitteilung daran, dass „die finanzielle und politische Unterstützung der Initiative Yasuní-ITT entscheidend sein wird für die Gestaltung einer nachhaltigen Weltgesellschaft, besonders zur Bewahrung der Biodiversität und zur Stärkung aktueller Mechanismen hinsichtlich der Bekämpfung des globalen Klimawandels”.