Weiter Proteste gegen Räumung des Armenviertels Pinheirinho

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Anhaltende Proteste wegen Räumung des Pinheirinho
"Wir sind alle Pinheirinho!": Anhaltende Proteste vor der Botschaft in Berlin wegen Räumung des Armenviertels.

São Paulo/Berlin. Die Proteste gegen die Räumung des Stadtteils Pinheirinho in São José dos Campos im Bundesstaat São Paulo gehen weiter. In mehreren brasilianischen Städten und im Ausland solidarisierten sich Demonstrierende mit den etwa 9.000 Bewohnern des Pinheirinho, die vor rund einer Woche von der Militärpolizei aus ihren Häusern und Geschäften vertrieben wurden.

In Berlin versammelten sich am Dienstag rund 40 Demonstranten und wandten sich gegen die Polizeiaktion. Sie machten die Landesregierung des Bundesstaates von São Paulo für die Brutalität der Aktion der Militärpolizei verantwortlich. "Da werden Menschen aus ihren Häusern vertrieben, damit der korrupte Besitzer weiter seine krummen Immobilienspekulationen betreiben kann", erboste sich eine Brasilianerin vor dem Botschaftsgebäude. Die Protestierenden forderten die brasilianische Regierung auf, den Schutz der 1.600 Familien sicherzustellen und ihnen ihre Häuser wieder zu geben.

Indessen ist auch zehn Tage nach der brutalen Polizeiaktion unklar, ob die Räumung auch Todesopfer forderte. Das Portal Rede Brasil atual zitiert Aussagen von Bewohnern, nach denen der Verbleib von sieben Personen, darunter Kindern, unklar sei. Die Bewohner berichteten dem Portal weiterhin, dass es Tote gegeben habe. Offizielle Stellen dementieren dies, hingegen hatte die Anwaltsvereinigung OAB laut Rede Brasil atual bereits vor Tagen den Tod mehrerer Personen bestätigt.