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Ehefrau fordert Hafturlaub für in Kuba inhaftierten US-Bürger

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Gross' Beitrag in der Washington Post
Gross' Beitrag in der Washington Post

Washington. Die Ehefrau des in Kuba inhaftierten US-Amerikaners Alan Gross hat die kubanischen Behörden aufgefordert, ihrem Ehemann Hafturlaub zu gewähren, damit er seine an Lungenkrebs schwer erkrankte 89-jährige Mutter in den USA besuchen kann.

In einem Beitrag für die US-Tageszeitung Washington Post zieht Judith E. Gross Parallelen zum Fall der Cuban Five. Bei einem der fünf Kubaner hatte die 13-jährige Haftzeit im Herbst 2011 geendet, nun muss er noch drei Jahre in Florida im offenen Vollzug verbleiben. Dennoch wurde René González kürzlich gestattet, für zwei Wochen nach Kuba zu reisen, um seinen todkranken Bruder besuchen zu können.

In ihrem Beitrag führt Gross persönlichen Aspekte an und schließt ihren Text mit der rhetorischen Frage, ob "Kubas Führer tatsächlich so kalt und mitleidlos“ seien, ihrem Mann den Hafturlaub zu verweigern? Die US-amerikanische Kuba-Expertin Jane Franklin reagierte in einem Online-Forum mit einer Gegenfrage in Anspielung auf den Titel des Washington-Post-Artikels: „Judith, wir warten auf Deinen Artikel mit dem Titel ‚Werden die USA im Fall der Cuban Five das Richtige tun?’“

Alan Gross war 2009 wegen der Einfuhr von Spionagegeräten nach Kuba inhaftiert und zu einer 15-jährigen Haftstrafe verurteilt worden. Im Februar waren Auszüge aus mehreren Reiseberichten von Gross öffentlich geworden, mit denen die Position der kubanischen Justizbehörden gestützt wird.

Die als Cuban Five bekannten Männer sind seit Ende der 1990er Jahre in den USA inhaftiert, weil sie im Auftrag kubanischer Sicherheitsbehörden Exilorganisationen beobachtet hatten. Sie wurden wegen Spionage verurteilt.