Mexiko / Menschenrechte

Finnland fordert von Mexiko Aufklärung von Morden

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Mordopfer Bety Cariño
Mordopfer Bety Cariño

Helsinki/ Oaxaca, Mexiko. Zwei Jahre nach dem Mord an Menschenrechtsbeobachtern im Süden Mexikos fordert Finnland die Regierung und die Behörden im Bundesstaat Oaxaca zum Handeln auf. Bei einem paramilitärischen Angriff am 27. April 2010 waren neben der Mexikanerin Bety Cariño auch der Finne Jyri Jaakkola ums Leben gekommen, 20 Beobachter, darunter vier weitere Europäer, wurden entweder verletzt oder von den Paramilitärs massiv bedroht.

Omar Esparza, der Witwer von Bety Cariño, gab nun bei einer Protestveranstaltung vor dem Sitz der Untersuchungsbehörden in Mexiko-Stadt bekannt, dass nach zwei Jahren ein Gerichtsverfahren in Finnland angestrebt würde. Grund sei auch, dass man bislang vergeblich auf juristische Folgen in Mexiko gewartet habe. Es gäbe stichfeste Beweise für die Verwicklung des ehemaligen Gouverneur von Oaxaca, Ulises Ruiz Ortiz, in die Attacke. Ruiz Ortiz gehört der ehemaligen Staatspartei PRI an, der Verbindungen zu den Paramilitärs nachgesagt wird. Die finnische Verfassung erlaubt, Verbrechen auch dann zu verfolgen, wenn diese nicht im eigenen Land geschehen sind.

Die finnische Entwicklungsministerin Heidi Hautala sandte indes einen Brief an den amtierenden Gouverneur von Oaxaca, Gabino Cué, in dem sie ihn zum Handeln aufforderte. Cué versprach, die Täter "in kurzer Zeit" festzunehmen. Er verwies auf die Risiken für die Zeugen.