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Urteile gegen korrupte Funktionäre auf Kuba

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Meldung auf der Homepage der staatlichen Zeitung Granma
Meldung auf der Homepage der staatlichen Zeitung Granma

Holguín, Kuba. Die erste Strafkammer des Provinzgerichts von Holguín im Osten Kubas hat mehrere ehemalige Vorstandsmitglieder der kubanischen Nickelfirma CUBANIQUEL und ehemalige hohe Funktionäre des Industrieministeriums wegen Bestechlichkeit zu Haftstrafen von vier bis zwölf Jahren verurteilt. Unter den Verurteilten sind drei frühere stellvertretende Industrieminister.

Nach einem Bericht der kubanischen Tageszeitung Granma vom 21. August wurde das Strafmaß mit der "Schwere der Vergehen und deren zerstörerische Auswirkungen auf einen der strategisch wichtigsten Bereiche der Wirtschaft" des Landes begründet. Kuba ist einer der größten Nickelproduzenten der Welt.

Den Verurteilten sei Korruption während der Planung, Verhandlungen und Umsetzung eines Projektes zum Ausbau der Mine Pedro Soto Alba in der Nähe von Moa (Ostkuba) nachgewiesen worden.

Zur – mit zwölf Jahren Haft – höchsten Strafe verurteilte das Gericht den ehemaligen Direktor des Unternehmens und früheren stellvertretenden Industrieminister Alfredo Rafael Zayas López (2004-2007). Gefängnisstrafen von jeweils zehn und acht Jahren verhängte die Strafkammer gegen die ehemaligen Vizeindustrieminister Ricardo Gonzáles Sánchez (2001-2004 und 2007-2010) und Antonio Orizón de los Reyes Bermúdes (1980-1999).

Neben den drei Ex-Vizeministern listet das Zentralorgan der Kommunistischen Partei Kubas die Namen von neun weiteren ranghohen Funktionären und Vorstandmitgliedern der Firmen CUBANIQUEL und Moa Nickel S.A. auf, die zu Haftstrafen von vier bis sechs Jahren verurteilt wurden.

Während des Verfahrens seien die Beschuldigten von Verteidigern ihrer Wahl vertreten worden. Sie können gegen die Urteile Berufung vorm Obersten Gerichtshof Kubas einlegen.