Amerikas

Dialogbereitschaft gefordert

Argentinien: Konflikt zwischen Regierung und Landwirtschaft verschärft sich

Buenos Aires. Nach der ersten Runde im Streit zwischen dem Landwirtschaftssektor und der Regierung bleibt die Lage gespannt. Immerhin, die seit Mitte letzter Woche streikenden Bauern und Produzenten kündigten an, ihre landesweiten Proteste ab Mittwoch auszusetzen. Bedingung ist, dass die Regierung Dialogbereitschaft zeigt und eine Revision der vom Wirtschaftsministerium angekündigten neuen Quellensteuer auf Exporte andeutet.

Der Protest des Landwirtschaftssektors hatte neue Nahrung erhalten, als Wirtschaftsminister Martín Lousteau vor einigen Tagen eine Erhöhung der Abgabenlast auf Soja- und Weizenexporte um bis zu 50 Prozent ankündigte. Bauern und Produzenten, die eigentlich um eine Neuorientierung der gesamten Landwirtschaftspolitik protestieren wollten, blockierten daraufhin wichtige Verkehrsadern im gesamten Land.

Die Maßnahme trifft allerdings beide Seiten: Argentiniens Landwirtschaft befindet sich kurz vor der Einbringung der Ernte 2007/2008. Der wichtigste Handelsplatz des Landes, die Weizen- und Kornbörse von Rosario, ist stillgelegt. Die Preisbildung ist ausgesetzt. Ladungen werden derzeit ohne Wertangabe an die Mahl- und Verladestellen abgegeben. Zudem bereitet sich das Land auf das verlängerte Osterwochenende vor. Ihrerseits hat die Regierung zudem bereits angedeutet, dass sie mit sich nur über langfristige Lösungen reden lässt, nicht aber über die kurzfristige Reform der neuen Quellensteuer.


Den Originaltext von Argentinienaktuell.com finden Sie hier.