Im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg haben drei kolumbianische Kunstschaffende, Fonso, La Negra und Soma, ein Wandbild in Gedenken an das Wirken und die Ermordung von Berta Cáceres (1971-2016 / Honduras) und Marielle Franco (1979-2018 / Brasilien) gemalt.
Berta Cáceres war eine bekannte Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin, die sich mit der indigenen Organisation COPINH gegen illegale Bergbau- und Wasserkraftprojekte auf dem Land der Lenca-Gemeinschaft engagierte. Marielle Franco war Menschenrechtsverteidigerin und Stadträtin für die Linkspartei Sozialismus und Freiheit in Rio de Janeiro. Als Schwarze und lesbische Frau setzte sie sich gegen Rassismus und Polizeigewalt in der brasilianischen Metropole ein und engagierte sich für die Rechte von Frauen, LGBTIQ und Favela-Bewohner.
Die Turbinen für das Agua Zarca-Wasserkraftwerk sollte Voithhydro liefern, ein Joint Venture der deutschen Unternehmen Voith und Siemens. Obwohl sie wiederholt auf Menschenrechtsverletzungen im Umfeld des Projekts hingewiesen wurden, hielten sie auch noch Monate nach dem Mord an Cáceres an dem Liefervertrag mit der Betreiberfirma fest. Die Waffe, mit der Franco ermordet wurde, war ein Fabrikat des deutschen Waffenherstellers Heckler & Koch, die an Sondereinheiten der brasilianischen Polizei geliefert worden waren. Trotz deutscher Waffenexportkontrolle gelangte sie in die Hände von Milizen.
Das Wandbild, das vom Menschenrechtskollektiv für Honduras (Cadeho) und dem Kollektiv Orangotango (Kollektiv für kritische Bildung und kreativen Protest) angeregt wurde, befindet sich an der Hausfassade des Hausprojektes Malmöer Str. 29, 10439 Berlin.