Als Teil des gesellschaftlichen Transformationsprozesses hat sich auch die Medienlandschaft in Venezuela stark verändert. Das bis vor kurzem fast ausschließlich privatwirtschaftlich bestimmte Mediensystem des Landes wurde um öffentlich-rechtliche Elemente ergänzt.
Bei der rechtlichen und institutionellen Neufassung des Mediensystems spielten Aktivisten und Aktivistinnen aus der Bewegung alternativer Medien eine entscheidende Rolle. Interessant ist dabei vor allem das Konzept der "Kommunitären Medien" - offene Radio- und Fernsehstationen auf Stadtteilebene -, das international einen lateinamerikanischen Sonderweg im Bereich der öffentlich betriebenen Mediensysteme darstellt.
Anhand der Entwicklung kommunitärer Medien in der Hauptstadt Caracas stellt Malte Daniljuk die Veränderungen im venezolanischen Mediensystem dar. Der Fokus liegt dabei auf der medialen (Selbst-) Repräsentation von bisher marginalisierten Bevölkerungsteilen und der Entwicklung nachbarschaftlich organisierter Medienprojekte.
Zu diskutieren ist dabei auch die Frage, wie sich ein "Recht auf Kommunikation" (Mattelart) und Prinzipien der "Social Responsibility" bei Medienunternehmen zum Grundsatz der Presse- und Meinungsfreiheit verhalten.