Vor gut einem Jahr wurde in New York ein Zeichen der Hoffnung gesetzt: 50 Länder verständigten sich auf die Bereitstellung von fast 10 Mrd. US-Dollar für den Wiederaufbau in Haiti, dessen Hauptstadt kurz zuvor von einem Erdbeben zu großen Teilen zerstört worden war. 300.000 Menschen hatten ihr Leben verloren. Viele Hunderttausend Menschen waren obdachlos geworden. Später kam noch der Ausbruch einer Cholera-Epidemie hinzu. Doch die Bilanz der Hilfe aus dem Norden fällt sehr gemischt aus.
Der unkoordinierte Abfluss der Hilfe in eine unüberschaubare Zahl von Nichtregierungsorganisationen unterläuft die staatliche Souveränität Haitis. Die Prioritäten der haitianischen Regierung würden durch die Geber im Norden nicht berücksichtigt, beklagt beispielsweise die Gemeinschaft der Karibischen Staaten.
Umso bemerkenswerter ist der Erfolg der Süd-Süd-Hilfe in Haiti. Die haitianisch-kubanische Entwicklungszusammenarbeit ist ein besonders positives, aber nicht das einzige Beispiel dafür, was Länder des Südens erreichen können, wenn sie untereinander kooperieren, anstatt sich von den Gebern des Nordens abhängig zu machen.
Über die Bilanz dieser Zusammenarbeit und über ihre Perspektiven nach dem Regierungswechsel in Haiti zum neuen Präsidenten Michel Martelly wollen wir diskutieren mit:
- S.E. Jean-Robert Saget – Botschafter der Republik Haiti |
- Eduardo Lazo Pérez, Erster Sekretär der Botschaft der Republik Kuba |
- Lien Alfonso – Pressesekretärin der Botschaft der Republik Kuba |
- Dr. Alexander King – entwicklungspolitischer Referent der Bundestagsfraktion DIE LINKE