Die Linke in der Regierung

Göttingen: amerika21.de-Redakteur Harald Neuber referiert über die bolivarische Revolution in Venezuela

Ob und ggf. unter welchen Voraussetzung linke Kräfte in die Regierung eines bürgerlichen Staates gehen sollten, ist in der Linken eine der am schärfsten umkämpften Fragen. Aus diesem immer aktuellen Anlass, bieten wir eine zweiteilige Veranstaltungsreihe an, welche sich mit den Erfahrungen aus zwei symbolträchtigen linken Regierungsbeteiligungen im Ausland beschäftigt: der Beteiligung der Kommunistischen Partei Frankreichs an der Mitterrand-Regierung von 1981-1985 und der von Hugo Chávez seit 1999 in Venezuela geführten bolivarischen Regierung.

Als Hugo Chávez im Jahr 1999 das Präsidentenamt in Venezuela übernahm, sah er sich selbst als einen Vertreter des "rheinischen Kapitalismus". Doch die sozialen, demokratischen und antiimperialistischen Hoffnungen, die sich auf ihn stützten und die ihn stützten ließen sich nicht im Rahmen des Kapitalismus erfüllen. Doch statt ihre Ziele zu begraben, radikalisierte sich die sogenannte bolivarische Revolution selbst und wurde zu einer Bewegung für den "Sozialismus im 21. Jahrhundert" und zum politischen Zentrum der Linken Lateinamerikas: in einem widersprüchlichen Prozess wird hier versucht, nicht nur den Staat anders zu verwalten sondern seinen bürgerlichen Charakter z.B. durch partizipative Elemente zu überwinden.

Die venezolanische Erfahrung soll gerade wegen ihrer Unterschiede zur französischen Erfahrung als Kontrast dienen, um Kriterien für Erfolg oder Misserfolg linker Regierungsbeteiligungen herauszuarbeiten und Konsequenzen für die deutsche Linke zu ziehen.

Förderer und Mitveranstalter: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Nicaragua-Verein Göttingen

Termindaten
Datum: 20.06.2011, 18:30
Stadt: Göttingen
Veranstaltungsart: Vortrag und Diskussion
Veranstaltungsort: neues DGB-Haus, Weender Landstr. 6, 37073 Göttingen
Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Club Göttingen