Kristofer Lengert (Informationsbüro Nicaragua, Wuppertal) referiert über Landbesetzungen, Konflikte um Landverteilung und Landnutzung in Guatemala.
Gerrit Höllmann (Berater aus dem solidarischen Handel für mittelamerikanische Kaffeekooperativen) referiert über die jüngste Geschichte Guatemalas und die Entwicklung einiger Kooperativen.
36 Jahre lang herrschte in Guatemala Bürgerkrieg. 15 Jahre nach dem Friedensschluss brechen die weiterhin ungelösten sozialen Konflikte wieder auf. Soziale und ökonomische Ungleichheit findet ihren Ausdruck in Armut und Hunger unter den Land- und Besitzlosen, die extreme Landkonzentration - 80 % des fruchtbaren Landes ist in Besitz von 2% der Bevölkerung nähren die politische antidemokratische Tradition, die sich auf die Macht der Großgrundbesitzer stützt. Mittellosigkeit, Hunger und Rechtlosigkeit der Landbevölkerung entladen sich in Konflikten. Häufig sehen die Campesin@s ihre einzige Chance darin, sich durch und Landbesetzungen Gehör zu verschaffen um ihre Rechte einzufordern. Häufig reagiert die Staatsmacht mit brutaler Gewalt um diese Konflikte zu beenden. Auch die Landkooperativen, die sich auf Grundlage des Friedensabkommens gebildet hatten, befinden sich in einer schwierigen Lage. Ihr Land hatten sie nur gegen Schuldtitel bekommen, doch ihre Betriebsform wird vom herrschenden Wirtschaftssystem ausgegrenzt. Mit dem Anbau von Bio-Kaffee und solidarischen Handel suchen sie nach Alternativen.