Am 11. April 2012 jährt sich der Putsch gegen Hugo Chávez zum zehnten Mal. Nach seiner Wahl 1998 zum Präsidenten Venezuelas hatte Chávez mehr Demokratie, Bildungskampagnen, eine Bodenreform und die Umverteilung der Gewinne aus der Erdölförderung zugunsten der armen Bevölkerung zugesichert. Diese sozialen Projekte stießen auf den Widerstand der Wirtschaftslobby. Im Zuge des Putsches wird Chávez verschleppt, der Kampf um die Macht entbrennt.
Der Historiker und Venezuelaexperte Ingo Niebel nimmt diesen Jahrestag zum Anlass, die Hintergründe und den Verlauf der damaligen Geschehnisse zu beleuchten. Wer waren die Drahtzieher des versuchten Umsturzes, in wessen Auftrag handelten sie und welche Ziele verfolgten die Hintermänner dieser Verschwörung?
Ingo Niebel bettet die historischen Ereignisse in den wirtschaftlichen und sozialen Kontext Venezuelas ein. In der anschließenden Diskussion geht es um die gegenwärtigen Herausforderungen der Regierung Chávez, auch im Hinblick auf die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen im Oktober 2012.
Anschließend wird der vielfach ausgezeichnete Dokumentarfilm "Chávez - Ein Staatsstreich von innen" gezeigt. Ein irisches Filmteam, welches ursprünglich für eine Dokumentation über Venezuela ins Land reiste, geriet 2002 zufällig mitten in das Geschehen und dokumentierte die erlebten dramatischen Ereignisse der folgenden Stunden und Tage.