Erst 2012 wurde die brasilianische Wahrheitskommission von der Regierung mit der Aufarbeitung von Repression und Folter während der brasilianischen Militärdiktatur beauftragt. Auch die Einrichtung von Gedenkstätten wird von der Kommission unterstützt, aber bislang nicht umgesetzt.
Mit der Kampagne "Ocupar memória" (Die Erinnerung besetzen) will das Coletivo Memória, Verdade e Justiça - Rio de Janeiro den politischen Druck erhöhen, frühere Folterstätten in Orte der Erinnerung umzuwandeln. Auch der ehemalige Sitz der Spezialpolizeieinheit DOPS in Rio de Janeiro soll der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Der historische Ort repräsentiert die politische Verfolgung während der Militärdiktatur und soll in Zukunft auch Sitz für Menschenrechtskommissionen werden.
Folgende Fragestellungen sollen mit Vertreter/inne/n deutscher Gedenkstätten diskutiert werden:
- Wie können wir Brücken zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft schlagen?
- Wie können Betroffene in die Konzeption eingebunden werden?
- Wie kann ein Dokumentationszentrum gestaltet werden?
Mit:
- Vera Vital Brasil, Psychologin, Entschädigungskommission des Bundesstaates Rio de Janeiro, Brasilien
- Ana Bursztyn Miranda, Coletivo Memória, Verdade e Justiça Rio de Janeiro, Brasilien
- Vera Karam Chueiri, Rechtsprofessorin, Staatliche Universität Paraná, Brasilien
- Dr. Jens-Christian Wagner, Leiter der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora, Weimar
- N.N., Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen, Oranienburg
Moderation: Friederike Strack, Soziologin, Initiative Nunca Mais – Nie Wieder
Anmeldung:
Bitte melden Sie sich bis zum 4. April 2014 bei Julia Ziesche (ziesche[at]boell.de) für den Workshop an.
Information:
Julia Ziesche, Projektbearbeitung Lateinamerika, Heinrich-Böll-Stiftung,
E-Mail, ziesche[at]boell.de, Telefon +49(0)285 34 -327