Agrarpolitik in Nicaragua und Kuba

Köln: Zwischen Ernährungssouveränität, Kooperativen und Exportorientierung. Tagesseminar des Informationsbüro Nicaragua e.V. mit Vertreter*innen von Kuba-Soligruppen

In Kuba ist Ernährungssouveränität eines der großen politischen Ziele. Der Staat verteilt Land an Genossenschaften und Klein*bäuerinnen und diese produzieren mittlerweile 57 % der Lebensmittel. Gleichzeitig entstehen alternative Projekte wie die orgánoponicos (Stadtgärten), die zur städtischen Lebensmittelversorgung beitragen. Das traditionell agrarisch geprägte Nicaragua hingegen hatte immer schon einen starken kleinbäuerlichen Sektor, der sich in den 80er Jahren kooperativenförmig organisierte und jetzt unter dem Schock des Weltmarkts, einer kapitalistischen Wachstumsökonomie und zu Ende gehender Landressourcen mit dem Rücken zur Wand steht.

Wie stehen wir dazu? Welche Rolle soll der Staat in der Landwirtschaft einnehmen?

In Nicaragua fördert er sowohl private Klein*bäuerinnen als auch die private Großproduktion für den Export. Gibt es angesichts der jeweils besonderen Geschichte Kubas und Nicaraguas emanzipatorische Ansätze in beiden Ländern, die die Ernährungssicherheit der Bevölkerung garantieren? Wie ist das Verhältnis zwischen staatlichen, genossenschaftlichen und privaten bäuerlichen Betrieben?
Gibt es unabwendbare Zwänge in Anbetracht der Globalisierung, die landwirtschaftliche Produktion auf den Weltmarkt auszurichten? Rum oder Bohnen: Was halten wir vom Extraktivismus, der kurzfristigen Ausbeutung der Naturressourcen und Bodenschätze zur Exportsteigerung mit dem Ziel der Armutsbekämpfung, was von der Steigerung der Zuckerrohrproduktion auf Großplantagen, obwohl noch 70% der Lebensmittel importiert werden müssen?

Anmeldungen bitte an: info@informationsbuero-nicaragua.org

Termindaten
Datum: 26.09.2015, 11:00 - 18.04.2024, 10:25
Stadt: Köln
Veranstaltungsart: Tagesseminar
Veranstaltungsort: Alte Feuerwache, Melchiorstr. 3
Veranstalter: Informationsbüro Nicaragua e.V. und Kuba-Solidaritätsgruppen