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Regierung von Paraguay vereinbart enge Zusammenarbeit mit US-Südkommando

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Die Oberkommandierende des US-Südkommandos, Laura Richardson, hat eine Zusammenarbeit mit der Regierung Paraguays vereinbart
Die Oberkommandierende des US-Südkommandos, Laura Richardson, hat eine Zusammenarbeit mit der Regierung Paraguays vereinbart

Asuncion. Die Oberkommandierende des US-Südkommandos, Laura Richardson, hat bei ihrem Besuch Anfang vergangener Woche bestätigt, dass Paraguay ein sehr wichtiger Partner für die USA ist und die Bedrohungen, denen das Land ausgesetzt ist, angegangen werden müssen. Auf X (ehemals Twitter) präzisierte Präsident Santiago Peña, dass in Fragen der Sicherheit und des organisierten Verbrechens kooperiert werden soll.

Paraguay liegt im Index des organisierten Verbrechens weltweit auf Platz vier von 193 Ländern und hat daher ein ernstes Problem. Drogenhandel und organisierte Kriminalität sind für Lateinamerika eine große Bedrohung (amerika 21 berichtete). 

Das Comando Sur ist eine rein militärische Einheit mit einer Truppenstärke von etwa 1.200 Soldat:innen, zusammengesetzt aus Heerestruppen, Luftwaffe, Kriegsmarine, Marineinfanterie und Küstenwache. Umstritten ist, wie sie als mobile Interventionstruppe bei der Bekämpfung der organisierten Kriminalität, die zum Teil auch nur innerhalb nationaler Grenzen agiert, helfen soll.

Bei der Bekämpfung des Verbrechens kommt es auf das Zusammenwirken von vielen Faktoren an. Vorbeugung, um ihm die soziale Basis zu entziehen, polizeiliche und kriminalistische Ermittlung, juristische Verfolgung, Grenzkontrollen sowie finanzpolitische Maßnahmen, um Geldwäsche aufzudecken und zu unterdrücken.

Sieht man sich die Landkarte Lateinamerikas an, so wird die Wichtigkeit von Paraguay für die USA deutlich. Es bildet das Herz des Dreiländereckes zwischen Brasilien, Bolivien und Argentinien. Gerade wurde auf der Klimakonferenz COP28 der Bau des Biozeanischen Korridors, der auch durch Paraguay führt, beschlossen (amerika 21 berichtete). Diese Tatsache und die ideale geopolitische Lage erklären die Eile der USA, gerade mit Paraguay die Zusammenarbeit zu verstärken.

In der Vergangenheit wurde der interventionistische Charakter des Kommandos bei den Unruhen in Venezuela im Jahr 2019 klar. Der damalige Oberbefehlshaber des Comando Sur versicherte auf X: "Die US Streitkräfte bieten Guaido Unterstützung bei der Wiederherstellung der Ordnung an. Wir sind bereit".

Im September 2022 wurde in Ecuador auf einer Sitzung des Südkommandos mit zehn Verteidigungsministern der Region Klartext geredet. Die Zusammenarbeit von Russland und China mit den lateinamerikanischen Ländern und die damit verbundenen Investitionen wurde als Bedrohung der nationalen Sicherheit definiert.

Seitdem zeigen sich verstärkte Militärmanöver in der Region. So sollen in den kommenden zwei Jahren in der Atacamawüste Chiles Kriegsübungen mit Panzern und schwerer Artillerie abgehalten werden. Es soll die operative und logistische Zusammenarbeit zwischen US- und chilenischer Armee bei Friedenseinsätzen geübt werden. UN-Friedenseinätze werden jedoch in der Regel von Polizeieinheiten und regulären Truppen mit leichter Bewaffnung zur Selbstverteidigung durchgeführt.

Die Atacamawüste ist Teil des Lithiumdreieckes Bolivien, Argentinien und Chile. Dort lagern etwa 60 Prozent der weltweiten Lithiumvorkommen. Bolivien hat vor kurzem mit Russland die Förderung und Verarbeitung von Lithium vereinbart. Im Endstadium sollen jährlich 14.000 Tonnen batteriefähiges Lithium erzeugt werden.