Emirate unterstützen Bau des Biozeanischen Korridors in Südamerika

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Vertreter aus Lateinamerika bei der Unterzeichnung der Vereinbarung auf der COP28 in Dubai
Vertreter aus Lateinamerika bei der Unterzeichnung der Vereinbarung auf der COP28 in Dubai

Dubai. Am Rande der diesjährigen Klimakonferenz COP28 der Vereinten Nationen in Dubai haben Argentinien, Brasilien, Chile, Paraguay und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) eine gemeinsame Erklärung zur Kooperation bei der Verwirklichung des Biozeanischen Korridors (corredor bioceánico) unterzeichnet. Das Übereinkommen vom 1. Dezember soll das Infrastrukturprojekt zur Erschließung einer Atlantik-Pazifik-Verbindung in Zusammenarbeit mit den VAE vorantreiben.

Am Freitag veröffentlichte die paraguayische Regierung Teile des Beschlusses in einer Pressemitteilung. Darin heißt es, dass die Parteien für die Umsetzung des Projekts "beschlossen haben, mit dem Privatsektor zusammenzuarbeiten, um die Wirtschaftstätigkeit im Interesse der Beteiligten zu beschleunigen". Die spezifische Rolle und Höhe der Investitionen der VAE wurde nicht konkretisiert.

Unterzeichnet wurde das Dokument von den Außenministern Rubén Ramírez Lezcano (Paraguay), Mauro Vieira (Brasilien), Alberto van Klaveren (Chile), dem argentinischen Botschafter in den Emiraten, Agustín Molina Arambarri und dem Investitionsminister der VAE, Mohamed Hassan Al Suwaidi. Die Präsidenten der VAE, Paraguays und Brasiliens, Scheich Mohamed bin Zayed Al Nahyan, Luiz Inácio Lula da Silva und Santiago Peña waren als Zeugen anwesend.

Der biozeanische Korridor soll auf dem Landweg den Hafen von Santos in Brasilien mit den chilenischen Häfen von Arica und Iquique verbinden. Schätzungen zufolge erfordert dies den Bau von rund 2.200 Kilometern Straße durch die Regionen Mato Grosso do Sul in Brasilien, Gran Chaco in Paraguay, die Provinzen Salta und Jujuy in Argentinien sowie die Regionen Antofagasta und Tarapacá in Chile. Das Projekt wird seit 2015 von allen vier Regierungen verfolgt.

Ziel des Infrastrukturprojekts ist die Verkürzung der Transportzeiten für Exporte insbesondere in die asiatischen Märkte unter Umgehung des Panamakanals. Der Präsident von Paraguay, Peña, erklärte dazu: "Das Integrationsprojekt wird den Handel und die wirtschaftliche Entwicklung in der Region stärken, in der Paraguay ein wichtiger Akteur sein wird".

Das chilenische Außenministerium versteht das Projekt als "Stärkung der physischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Integration der beteiligten Länder durch den Ausbau der Straßeninfrastruktur, die Förderung von Handel und Produktion, die Erleichterung der Grenzverfahren, die Förderung des Tourismus und der akademischen Zusammenarbeit".

Anlässlich eines Staatsbesuchs von Peña in Chile im November hatte der chilenische Präsident Gabriel Boric auf den Ausbau des biozeanischen Korridors gedrängt. Laut Boric könnte das Projekt bis zum Jahr 2025 abgeschlossen sein.