Nicaragua zieht Investoren aus Deutschland an

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Nicaraguas Präsident Daniel Ortega und die deutsche Botschafterin Ute König bei der Übergabe ihres Beglaubigungschreibens am 5. November 2015
Nicaraguas Präsident Daniel Ortega und die deutsche Botschafterin Ute König bei der Übergabe ihres Beglaubigungschreibens am 5. November 2015

Managua. Deutsche Investitionen in Nicaragua sind innerhalb der vergangenen vier Jahre auf 47 Millionen US-Dollar angestiegen. Dies geht aus dem "Handbuch des Investors 2016" hervor, das vom Industrie- und Handelsminister Nicaraguas, Orlando Solórzano, am Freitag vorgestellt wurde. Der Präsentation wohnten die deutsche Botschafterin Ute König und der Präsident der nicaraguanisch-deutschen Industrie-und Handelskammer, Ángel Morales, bei.

Der größte Anteil der Investitionen geht demnach in Landwirtschafts- und Finanzunternehmen sowie in Firmen, die Autoteile herstellen. Solórzano betonte, Nicaraguas Potenzial liege vor allem in der Agrarindustrie. In das Land kämen überwiegend Firmen mit Anlagen zur Verarbeitung von Primärprodukten wie Kakako, Zucker und Milch, die dann exportiert werden. Die geographische Lage von Nicaragua, seine Handelsbeziehungen mit den Ländern Mittelamerikas und der Bolivarischen Allianz sowie weiteren Ländern Lateinamerikas und den USA, machten das Land für Investoren attraktiv.

Morales betonte seinerseits die Wettbewerbsvorteile in Schlüsselbereichen wie erneuerbare Energien, Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, Outsorcing von Dienstleistungen sowie den günstigen rechtlichen Rahmen für Investoren. 71 Prozent der deutschen Investitionen, die zwischen 2011 und 2014 rund 34 Millionen Dollar betrugen, gingen in die Industrie. Morales hob die Expansion des Automobilzulieferers Dräxlmeier hervor, der in seinem Werk in Masaya mehr als 1.300 Arbeiter eingestellt habe. Ein weiteres Beispiel sei der Schokoladeproduzent Ritter Sport, der seit 2012 eine 2.500 Hektar große Plantage im Osten Nicaraguas besitzt. Nach Angaben des Unternehmens wird dort "ökologisch und sozial nachhaltig" Kakao für Ritter Sport angebaut.

Botschafterin König hob die günstigen Investitionsbedingungen hervor, die Nicaragua für deutsche Unternehmen attraktiv machten, darunter die Steuerfreiheit für einen Zeitraum von zehn Jahren, die Freiheit der Rückführung erzielter Gewinne, die Anerkennung des Marken- und Patentrechts, die Sicherheit sowie die Arbeitskosten. Ein sehr gewichtiges Argument sei außerdem die Möglichkeit für die deutschen Investoren, am US-Zentralamerikanischen Freihandelsvertrag (Cafta) sowie dem Assoziierungsabkommen AdA der Europäischen Union und den Ländern Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica, Panama teilzuhaben und von ihnen zu profitieren, so König weiter.