Erfahrungsberichte vor Ort bekunden hohe Wahlbeteiligung

Zum Ende des Wahltages hin lassen Erfahrungsberichte vor Ort auf eine hohe Wahlbeteiligung schließen. Amerika21 liegen bisher Einschätzungen aus dem Großraum Caracas vor. Demnach haben Wahlhelfer in La Pastora erklärt, der Andrang von Wählern sei so groß wie sonst nur bei Präsidentschaftswahlen. Diese Prozentzahlen würden entsprechende in Europa oder in den USA weit übertreffen.

Auch aus anderen Bereichen von Caracas wird von "sehr, sehr hoher" Wahlbeteiligung berichtet. Darauf deutete zu Beginn des Tages bereits der Umstand hin, dass die Bevölkerung für venezolanische Verhältnisse ungewöhnlich früh zahlreich zu den Wahlzentren ging.

Der MUD-Politiker Henry Ramos Allup gab auf dem Livestream seines Bündnisses eine Schätzung von 65 bis 70 Prozent ab. Dies läge bereits deutlich über der Beteiligung an den letzten Parlamentswahlen in Venezuela, als sie 62 Prozent betrug.

Analysten hatten im Vorfeld der Wahlen vermutet, dass eine hohe Wahlbeteiligung dem linken Regierungsbündnis zugute kommen sollte. Die Opposition hätte ihr Potential bereits voll mobilisiert, die Linke an der Regierung müsse aber die Abwendung von Wählern wegen der Unzufriedenheit über die Versorgungslage und wegen anderer Probleme befürchten. Diese Wähler würden aber nicht automatisch zur Opposition wechseln, sondern wahrscheinlicher zuhause bleiben und sich der Wahl enthalten.