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Bilinguale Schulbildung für Indigene in Peru

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Übergabe der Dokumente zum bilingualen Bildungsplan durch Flavio Figallo, Vizeminister im Bildungsministerium, an indigene Organisationen
Übergabe der Dokumente zum bilingualen Bildungsplan durch Flavio Figallo, Vizeminister im Bildungsministerium, an indigene Organisationen

Puno, Peru. In Peru sollen die Ausbildungsbedingungen indigener Schüler verbessert werden. Anfang Dezember fand im Rahmen des nationalen Plans für interkulturelle bilinguale Ausbildung ein Workshop statt, der Lehrern, kommunalen Fachkräften sowie Vorsitzenden von nationalen, regionalen und lokalen indigenen Organisationen diesen Plan näher bringen sollte. Darüber hinaus werden seit Oktober Konsultationen der sieben wichtigsten indigenen Organisationen durchgeführt, um "die Unterstützung der indigenen Gemeinde zu erhalten", so Elena Burga, Generaldirektorin der Abteilung Interkulturelle bilinguale ländliche Grundbildung des Bildungsministeriums.

Konkret ist der Bildungsplan auf sechs Jahre ausgelegt und enthält eine Reihe von Strategien, Zielen und Maßnahmen, welche die Ausbildungsbedingungen für indigene Kinder und Jugendliche im ganzen Land verbessern sollen. Eine bilinguale Ausbildung soll allen zugänglich gemacht werden. Entsprechend soll der Plan vor allem in ländlichen Gebieten zur Anwendung kommen.

"Die interkulturelle bilinguale Ausbildung soll den Schülern einen hochwertigen kulturellen und linguistischen Service anbieten können, mit zweisprachigen Professoren, Unterrichtsmaterialen in indigenen Sprachen und Spanisch sowie einem pädagogischen Angebot, das auf die Bedürfnisse jeder Lebenswelt eingeht", erklärte Elena Burga. Bis 2021 sollen nach Ministeriumsangaben 90 Prozent der indigenen Vor- und Grundschüler sowie 50 Prozent der Oberschüler eine  derartige Ausbildung erhalten. Burga hierzu weiter: "Der Plan für interkulturelle bilinguale Ausbildung soll den Zugang und das Verweilen im Grundschulsystem für alle indigenen Kinder ermöglichen. Er soll aber auch absichern, dass es zweisprachige Lehrer für jede einzelne der indigenen Sprachen des Landes gibt".

Knapp 31 Prozent der peruanischen Bevölkerung sind indigener Herkunft mit einer Vielzahl an indigenen Sprachen. Am weitesten verbreitet sind Quechua und, mit weitem Abstand, Aymara, das vor allem im Hochland um den Titicaca-See gesprochen wird. Quechua und Aymara sind neben Spanisch auch als Amtssprachen anerkannt. Daneben existieren jedoch noch viele weitere, vor allem im Amazonasgebiet, die teils bis heute nicht vollständig erfasst werden. Die Regierung spricht von insgesamt 47 Sprachen.