Kolumbien: "Staat muss Verantwortung für Verbrechen übernehmen"

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Manuel Cepeda
Manuel Cepeda

Bogotá. Kolumbiens Innen-und Justizminister Germán Vargas Lleras hat sich in einem offiziellen Akt am Dienstag im Kongress im Namen des Staates bei der Familie des 1994 ermordeten Oppositionspolitikers Manuel Cepeda entschuldigt. Cepeda war Vorsitzender der Kommunistischen Partei Kolumbiens und Senator für die Linkspartei Unión Patriótica (UP). Dem staatlichen Vernichtungsfeldzug gegen die UP fielen bis Mitte der 1990er Jahre mehr als 5.000 Personen zum Opfer.

Im Juni 2010 hatte der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte den kolumbianischen Staat für den Mord an Cepeda verantwortlich erklärt und verurteilt. Dies schließt die Verpflichtung ein, sich offiziell bei den Angehörigen zu entschuldigen.

Der Sohn Manuel Cepedas, der Parlamentsabgeordnete der Linskpartei Polo Democrático Alternativo (PDA), Iván Cepeda, nannte die Entschuldigung durch die Regierung einen wichtigen Schritt. Es gäbe aber noch tausende Opfer und deren Angehörige, die ebenso anerkannt werden müssten. Der Staat müsse auch ihnen gegenüber die Verantwortung für die begangenen Verbrechen übernehmen.