Amerikas

EZLN feiert 15 Jahre Rebellion

Rund 200 Organisationen aus aller Welt begehen Jahrestag der Erhebung in Mexiko

Mexiko-Stadt. Mit einem internationalen Festival feiern Sympathisanten der Zapatistischen Armee zur Nationalen Befreiung (EZLN) den 15. Jahrestag des Aufstandes dieser Rebellenorganisation in Mexiko. Das erste "Festival der würdigen Wut" begann bereits am 26. Dezember in Mexiko-Stadt. Zum Jahrestag am heutigen 1. Januar sind die Aktivisten aus dem In- und Ausland nach San Cristóbal de Las Casas im südlichen Bundesstaat Chiapas gereist. Dort soll unter anderem ein Treffen mit Vertretern der EZLN zustande kommen.

Nach Angaben von unabhängigen Nachrichtenportalen wie Indymedia nehmen an dem Festival knapp 200 Organisationen aus insgesamt 20 Ländern teil. Vertreten sind demnach unter anderem Gruppen aus Argentinien, Italien, Deutschland, Iran, Spanien und Griechenland. Gemeinsam arbeite man für einen "Aufstand ohne Waffen, damit die Regierung aufmerksam wird", zitiert die Nachrichtenagentur AFP Luis Fernando Silva, einen Aktivisten aus Chihuahua im Norden Mexikos.

Nationale Gruppen treten auf dem Treffen mit zahlreichen konkreten Forderungen auf. So verlangen sie unter anderem die Bergung der Leichen von 63 Bergleuten, die vor zwei Jahren in einer Mine im Norden Mexikos tödlich verunglückt sind, die Befreiung politischer Gefangener oder die Senkung von Strompreisen.

Nach Angaben der EZLN soll das "Festival der würdigen Wut" der Vernetzung politischer Gruppen aus Mexiko und aus dem Ausland dienen. Die Rebellenorganisation setzt dabei ausdrücklich auf die Arbeit an der Basis und lehnt eine Orientierung auf Regierungsbeteiligung ab. "In dieser Welt sind wir Illegale, Undokumentierte, Unerwünschte. Wenn die Welt keinen Platz für uns hat, müssen wir eben eine neue schaffen", heißt es in dem Aufruf zu dem Treffen. Zynismus und Inkompetenz der traditionellen politischen Klassen seien in Wut der Betroffenen niedergeschlagen.

Die EZLN wurde vor 25 Jahren gegründet. Vor 15 Jahren hatte sie in einem Überraschungsschlag am Neujahrstag 1994 mehrere Städte im Süden Mexikos eingenommen. Die bewaffnete Aktion hatte jedoch eher symbolischen Charakter, da die Organisation kaum über militärische Ressourcen verfügt. Stattdessen setzt die EZLN auf die Organisation der indigenen Gemeinden und zivilen Ungehorsam.


Einen Bericht auf der deutschen Seite von Indymedia mit weiteren Links finden Sie hier.

Bildquelle: peopleofthesun.it